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Zum 80. Jahrestag des 12. Februar 1934

KPÖ-Sprecherin Klimt-Weithaler erinnert an steirische Februarkämpfe

Vor 80 Jahren haben österreichische Arbeiter zur Waffe gegriffen, um die Ausschaltung der Demokratie durch den Faschismus zu verhindern. Der 12. Februar ist ein Gedenktag für die gesamte Arbeiterbewegung in unserem Land. Er sollte nicht parteipolitisch vereinnahmt werden. Das sagte die steirische KPÖ-Sprecherin Claudia Klimt-Weithaler anlässlich des 80. Jahrestages des Aufstandes gegen die Errichtung der austrofaschistischen Diktatur, die die Machtergreifung der Nationalsozialisten vier Jahre später wesentlich erleichterte.

Beim Gedenken an den 12. Februar 1934 sollte man sich auch daran erinnern, dass die Profiteure des Kapitalismus damals wie heute nicht vor der Ausschaltung der Demokratie zurückschrecken, wenn sie ihre Interessen in Gefahr sehen. Die weltweite Krise des Kapitalismus schafft auch heute wieder eine Situation, in der Errungenschaften in Frage gestellt, schrittweise abgebaut und durch eine unmittelbare Herrschaft der Banken und Konzerne ersetzt werden.

Massenarbeitslosigkeit und die Verarmung weiter Teile der Bevölkerung sind auch heute eine Realität, auf die der Kapitalismus keine Antworten hat. Alleine in die Rettung der Hypo Alpe Adria werden weitere 19 Milliarden Euro gesteckt, ohne dass darüber eine öffentliche Debatte stattfindet. Bezahlen wird dafür wie immer die breite Masse der Bevölkerung, deren Vertrauen in das politische System durch solche Vorgänge immer stärker schwindet.

Klimt-Weithaler wies darauf hin, dass der Jahrestag des 12. Februar 1934 auch für die steirischen KommunistInnen eine besondere Bedeutung hat. Nach der Niederlage des Aufstandes sind nämlich zahlreiche frühere Mitglieder der Sozialdemokratie zur KPÖ übergetreten und haben in den Reihen der Kommunistischen Partei gegen Austrofaschismus und gegen die Okkupation Österreichs durch Nazideutschland gekämpft. Bekannte Namen aus der Steiermark sind in diesem Zusammenhang – um nur einige zu nennen – die Brüder Otto, Walter und Ernst Fischer, der frühere Betriebsratsobmann der Niklasdorfer Papierfabrik Heribert Hütter, Heinrich Pongratz aus Graz oder Viktor Elser aus der Weststeiermark.

Die Februarkämpfe in der Steiermark haben auch in der deutschsprachigen Literatur ihren Niederschlag gefunden. So sei an die Koloman-Wallisch-Kantate von Bertolt Brecht und an den Roman „Der Weg durch den Februar“ von Anna Seghers erinnert. Michael Scharang hat den Kameraden des Koloman Wallisch ein literarisches Denkmal gesetzt.

Klimt-Weithaler: „Wir werden das Andenken an alle Kämpferinnen und Kämpfer des 12. Februar 1934 immer in Ehren halten. Das ist deshalb notwendig, weil die Arbeiterbewegung auch in unserem Land in einer schwierigen Situation ist und eine demokratische Entwicklung, die diesen Namen verdient, im Rahmen der EU in immer weitere Ferne rückt.“

Veröffentlicht: 11. Februar 2014

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