Wir sitzen auf einer sozialen Zeitbombe
Die 'Kleine Zeitung' in ihrer Leobner Ausgabe über KP-Initiative
"Wir sitzen auf einer sozialen Zeitbombe, und die Politik schaut weg und unterstützt diese Entwicklung sogar noch. In der Steiermark ist kaum mehr ein größerer Ort ohne Wettcafé", meinte gestern Ernest Kaltenegger, KP-Landtagsabgeordneter.
Die Vertreter der KPÖ haben es sich zur Aufgabe gemacht, gegen die Geschäfte mit der Spielsucht vorzugehen. In der Steiermark gebe es 4.700 zugelassene Geldspielautomaten, und die Tendenz sei steigend. "Die Auswirkungen sind aber zum Teil katastrophal", meinte Kaltenegger. "Dort, wo es den Menschen am schlechtesten geht, sind die Angebote für Spieler am größten", so Kaltenegger. "Uns geht es in erster Linie um Betroffene an sich. Wir fordern mehr Therapieeinrichtungen, es gibt noch kein ausreichendes Angebot in der Steiermark an stationären Betreuungseinrichtungen. Wenn jemand zur Therapie bereit ist, muss rasch ein Angebot zur Verfügung stehen", betont der Landtagsabgeordnete. Kaltenegger ist überzeugt, dass Spielsucht ein Problem ist, das alle angeht, denn es müssten auch die Folgekosten der Sucht bezahlt werden.
Die KPÖ habe im Landtag zwar schon einige Anträge eingebracht, die aber noch nicht behandelt worden seien. Sowohl Kaltenegger als auch Werner Murgg, Leobens KP-Stadtrat, fordern rasche Schritte. "Wir haben eine Plakat- und Unterschriftenaktion gestartet, die wir am 2. Oktober im Rahmen einer Enquete zum Thema Spielsucht im Landtag überreichen werden", erklärt Murgg. Bisher habe man in den Orten, in denen die KPÖ politisch vertreten sei, bereits an die 5.000 Unterschriften gegen die Geschäfte mit der Spielsucht gesammelt.
Gesetze
Es gebe kaum Betreiber des kleinen Glückspiels, die sich an Gesetze hielten. "Vorgeschrieben ist, dass man bei Automaten nicht mehr als 50 Cent auf einmal einsetzen und einen maximalen Gewinn von 20 Euro erzielen darf. Aber es hält sich niemand daran, das Gesetz ist nur Makulatur", kritisiert Kaltenegger. Üblich sei ein Einsatz von 15 Euro. Die KPÖ fordere die Einhaltung und Überprüfung der Bestimmungen für das kleine Glückspiel und auch strenge Zugangsregelungen für Jugendliche. "Außerdem fordern wir ein Werbeverbot für Glücksspiel", betonen Kaltenegger und Murgg. Wie in Amerika solle auch bei uns Kreditkartenunternehmern verboten werden, Geldzahlungen für Internetspiele abzuwickeln.
Murgg ortet hinter dem Glückspiel ein gesellschaftliches Problem, denn viele würden so geringen Lohn für Ihre Arbeit bekommen, mit dem sie nicht das Auslangen finden könnten. Viele davon würden daher ihr Glück beim Spiel versuchen. Die KPÖ fordere weiters eine höhere Besteuerung bei Automaten und eine Standortabgabe für Wettcafés. So belaufen sich die Abgaben in der Steiermark für einen Automaten auf 400 Euro, in Wien liege diese bei 1.400 Euro. Und auf dieses Niveau möchte die KPÖ die Abgaben angehoben wissen.
In der Steiermark seien 15.000 bis 16.000 Menschen Spielsucht gefährdet, 5.000 seien spielsüchtig.
(Andrea Seebacher, Kleine Zeitung, 14. Juli 2007)
Die Vertreter der KPÖ haben es sich zur Aufgabe gemacht, gegen die Geschäfte mit der Spielsucht vorzugehen. In der Steiermark gebe es 4.700 zugelassene Geldspielautomaten, und die Tendenz sei steigend. "Die Auswirkungen sind aber zum Teil katastrophal", meinte Kaltenegger. "Dort, wo es den Menschen am schlechtesten geht, sind die Angebote für Spieler am größten", so Kaltenegger. "Uns geht es in erster Linie um Betroffene an sich. Wir fordern mehr Therapieeinrichtungen, es gibt noch kein ausreichendes Angebot in der Steiermark an stationären Betreuungseinrichtungen. Wenn jemand zur Therapie bereit ist, muss rasch ein Angebot zur Verfügung stehen", betont der Landtagsabgeordnete. Kaltenegger ist überzeugt, dass Spielsucht ein Problem ist, das alle angeht, denn es müssten auch die Folgekosten der Sucht bezahlt werden.
Die KPÖ habe im Landtag zwar schon einige Anträge eingebracht, die aber noch nicht behandelt worden seien. Sowohl Kaltenegger als auch Werner Murgg, Leobens KP-Stadtrat, fordern rasche Schritte. "Wir haben eine Plakat- und Unterschriftenaktion gestartet, die wir am 2. Oktober im Rahmen einer Enquete zum Thema Spielsucht im Landtag überreichen werden", erklärt Murgg. Bisher habe man in den Orten, in denen die KPÖ politisch vertreten sei, bereits an die 5.000 Unterschriften gegen die Geschäfte mit der Spielsucht gesammelt.
Gesetze
Es gebe kaum Betreiber des kleinen Glückspiels, die sich an Gesetze hielten. "Vorgeschrieben ist, dass man bei Automaten nicht mehr als 50 Cent auf einmal einsetzen und einen maximalen Gewinn von 20 Euro erzielen darf. Aber es hält sich niemand daran, das Gesetz ist nur Makulatur", kritisiert Kaltenegger. Üblich sei ein Einsatz von 15 Euro. Die KPÖ fordere die Einhaltung und Überprüfung der Bestimmungen für das kleine Glückspiel und auch strenge Zugangsregelungen für Jugendliche. "Außerdem fordern wir ein Werbeverbot für Glücksspiel", betonen Kaltenegger und Murgg. Wie in Amerika solle auch bei uns Kreditkartenunternehmern verboten werden, Geldzahlungen für Internetspiele abzuwickeln.
Murgg ortet hinter dem Glückspiel ein gesellschaftliches Problem, denn viele würden so geringen Lohn für Ihre Arbeit bekommen, mit dem sie nicht das Auslangen finden könnten. Viele davon würden daher ihr Glück beim Spiel versuchen. Die KPÖ fordere weiters eine höhere Besteuerung bei Automaten und eine Standortabgabe für Wettcafés. So belaufen sich die Abgaben in der Steiermark für einen Automaten auf 400 Euro, in Wien liege diese bei 1.400 Euro. Und auf dieses Niveau möchte die KPÖ die Abgaben angehoben wissen.
In der Steiermark seien 15.000 bis 16.000 Menschen Spielsucht gefährdet, 5.000 seien spielsüchtig.
(Andrea Seebacher, Kleine Zeitung, 14. Juli 2007)
Veröffentlicht: 30. Mai 2009