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"Wir fordern Grenzen für das Glücksspiel"

Kleine Zeitung berichtet über KPÖ-Aktion in Mürzzuschlag

Grenzen für Glücksspiel
Die KPÖ tourt mit einer Kampagne zur Einschränkung des "Kleinen Glücksspiels" durch die Steiermark. Gestern war Mürzzuschlag dran.
In Mürzzuschlag liegen Beratungszentrum und die Suchtberatung B.A.S gegenüber eines Wettcafes. Die blanke Ironie, denn im Beratungszentrum weiß man, dass die Anzahl der Spielsüchtigen steigt. Und erst kürzlich stellte sich ein Mürztaler Autoverkäufer der Polizei: Wegen Spielsucht hatte er Kundengelder unterschlagen.

Gestern gab es in der Bezirkshauptstadt eine Aktion der KPÖ das "Kleine Glücksspiel" betreffend, also den Bereich der Automaten und der Wettcafes. Der steirische KP-Klubobmann Ernest Kaltenegger und Franz Rosenblattl von der Liste Pro MZ sammelten Unterschriften für eine Kampagne der KPÖ.

Kaltenegger hat durch seine Arbeit immer wieder mit Menschen zu tun, die finanziell am Ende sind. Sehr oft ist Spielsucht die Ursache. Die Kommunisten fordern deshalb strenge Gesetze und Kontrollen. Etwa, dass man in Automaten nicht mehr als 50 Cent werfen kann. "Jetzt gehen schon 100 Euro rein."

Dadurch und durch die schnelle Abfolge der Spiele verliert man innerhalb kürzester Zeit viel Geld. Kaltenegger: "Pathologische Spieler haben durchschnittlich 45.000 Euro Spielschulden." Und sie kosten die Gesellschaft sehr viel - von der Therapie bis zur Haftstrafe.

Die KPÖ will ein Verbot für Glücksspiel-Werbung, Schutz für Jugendliche, ein Verbot für Zahlungen für Internet-Glücksspiele und höhere Besteuerung von Spielautomaten. Die liegt in der Steiermark weit unter jener von Wien. Auch eine Standortabgabe für Wettcafes wird gefordert, und eine bessere Zweckbindung dieser Gelder für Spielsucht-Prävention.

(Kleine Zeitung, Region Mürz, 15.9.07)

15. September 2007