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Wie 1945 die Verstaatlichung gefordert wurde

Resolution der Donawitzer Betriebsversammlung vom 29. Juni 1945

„Die Arbeiterschaft von Leoben und Donawitz hat in den Tagen des Zusammenbruches der faschistischen Gewaltherrschaft die Werke des Leobner Gebietes gerettet und baut jetzt diese unter schweren Opfern wieder auf. Die Betriebe von Donawitz und Seegraben sind im Jahre 1938 mit der gesamten Alpine Montan in reichsdeutschen Besitz übergegangen. Jetzt ist dieses geraubte österreichische Gut in die Hand Österreichs zurückzugeben.
Wir Arbeiter von Leoben und Donawitz wollen weiterhin alle unsere Kräfte zum Wiederaufbau unserer Betriebe einsetzen und sind zu allen Opfern bereit, wenn wir wissen, daß diese herrenlos gewordenen Nazibetriebe in unserem Interesse und im Interesse des gesamten österreichischen Volkes geführt werden. Deshalb fordert die versammelte Arbeiterschaft von Leoben und Donawitz die sofortige
Verstaatlichung unserer Betriebe Hütte Donawitz und Bergwerk Seegraben.
Darüber hinaus forderte die Versammlung im Interesse des freien demokratischen Österreich die Verstaatlichung der gesamten Großindustrie, die durchwegs in den Händen der deutschen faschistischen Großkonzerne war. Ebenso wird die Verstaatlichung der Großbanken und der großen Versicherungsgesellschaften verlangt. Diese Verstaatlichung dieser monopolistischen Großkonzerne
und Großbanken ist erforderlich im Interesse aller Schichten des österreichischen Volkes, der Arbeiter, der österreichischen Bauern, des Gewerbes und auch der kleinen Unternehmerschaft.
Diese Maßnahmen sind Voraussetzung für den wirklichen Wiederaufbau der Wirtschaft. Das schaffende Volk der Obersteiermark kann in dem jetzigen Zustand der wirtschaftlichen Unklarheit und Tatenlosigkeit nicht mehr weiterleben und verlangt deshalb die Verstaatlichung als dringende Maßnahme der Regierung.“

Resolution der Betriebsversammmlung in Leoben, 29. Juni 1945

Veröffentlicht: 28. März 2007

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