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Weiz: "Premiere in Dunkelrot"

Kleine Zeitung über regionale KPÖ-Pressekonferenz

"Premiere in dunkelrot

Eine Premiere in mehrfacher Hinsicht erlebt die steirische KPÖ im Vorfeld der Nationalratswahlen. Denn noch nie habe man in den Regionen so viele Wahlkampfaktionen gesetzt wie heuer, berichtete KP-Landeschef Franz Stephan Parteder in Weiz. Zum ersten Mal in der Geschichte der KPÖ wagte man sich zu einem Pressegespräch in die Bezirksstadt. Da musste sich der steirische Spitzenkandidat seiner Zuhörerschaft erst einmal vorstellen: „Ich bin derjenige, der in den Nationalrat einzieht, wenn das Wunder eines Grundmandats passiert.“

Ein Wunder, das für die Kommunisten nur in der „Kaltenegger-Stadt“ Graz denkbar ist. In den restlichen Wahlkreisen gibt man sich zufrieden, „wenn wir das Ergebnis der letzten Nationalratswahlen überbieten“, so Parteder. Mit den 0,42 Prozent der Stimmen, die man vor vier Jahren in der Oststeiermark erreichte, liegt die dunkelrote Latte in der Region freilich nicht besonders hoch.

Punkten will man diesmal mit den regionalen Kandidaten. In allen acht steirischen Wahlkreisen stammen die KP-Spitzenkandidaten erstmals aus der jeweiligen Region selbst. In der Ost-steiermark geht, wie berichtet, der ehemalige Weizer Grüne Wolfgang Feigl ins Rennen. „Innerhalb von drei Jahren könnten bis zu 100 Arbeitsplätze im Bereich der Photovoltaik geschaffen werden“, positioniert sich der Ex-Gemeinderat. Gefordert wird von den regionalen KP-Proponenten auch der vierspurige Ausbau der B 64 und die zügige Realisierung der neuen Ostbahnstrecke.

Unterstützt wird Feigl im Bezirk Weiz vom Laßnitzthaler Edi Giesen. Der pensionierte Eisenbahner hatte sich mit den Landtagswahlen bei der KPÖ zu engagieren begonnen. Das eigentliche KP-Zugpferd Ernest Kaltenegger wird Weiz vor den Wahlen ebenfalls noch die Ehre geben. Er lädt am 20. September im Weizer Gasthaus Hammer zu einer Diskussion mit dem Thema: „Macht Wählen überhaupt noch Sinn?“

Kleine Zeitung, Region Weiz, 8. 9. 06)

8. September 2006