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Überfüllte Schulbusse sind ein Sicherheitsproblem!

SPÖ und ÖVP gegen KPÖ-Forderung nach Sitzplatz für jedes Kind

SPÖ und ÖVP haben heute im Landtag einen Antrag der KPÖ abgelehnt, jedem Kind im Schulbus einen eigenen Sitzplatz zu garantieren. Überfüllte Schulbusse sind nicht erst seit den Abstandsregelungen in der Corona-Pandemie ein Sicherheitsproblem.

Dass mehr Kinder in Schulbussen transportiert werden, als bei Erwachsenen möglich wäre, liegt daran, dass eine andere Zählung zur Anwendung kommt: Drei Kinder unter 14 Jahren zählen als zwei Personen und Kinder unter 6 Jahren werden überhaupt nicht gezählt. Es ist nachvollziehbar, dass im Ortslinienverkehr Stehplätze für Kinder und Erwachsene vorzusehen sind. Doch viele Kinder sind in der Steiermark täglich mit Linienbussen im Überlandverkehr unterwegs. Die bestehende Zählregel führt dazu, dass Kinder stehend in überfüllten Bussen auf Freilandstraßen mit bis zu 100 km/h transportiert werden dürfen.

Die Volksanwaltschaft hat diese Situation seit 1980 immer wieder kritisiert und fordert, dass jedes Schulkind, das im Bus mehr als drei Kilometer zurücklegt, einen Anspruch auf einen Sitzplatz haben soll. Die Länder hätten jederzeit die Möglichkeit, eine bessere Regelung zu treffen. Tatsächlich scheitert die sichere Beförderung von Kindern in Linienbussen an der Finanzierung, die weder die Länder noch der Bund übernehmen will. Eine Kostenschätzung über die Mehrkosten von Seiten des Landes liegt nicht vor, jedoch ist davon auszugehen, dass bei Berücksichtigung des Überlandverkehrs die Mehrkosten deutlich unter den 4 bis 7 Mio. Euro liegen würden, die für sämtliche Wege anfallen würden.

„Überfüllte Schulbusse sind nicht nur in Zeiten von Corona ein Sicherheitsproblem. Ein Sitzplatz für jedes Kind sollte auf Freilandstraßen längst eine Selbstverständlichkeit sein, das sind wir unseren Kindern schuldig!“, so KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler.

Veröffentlicht: 13. Oktober 2020

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