Trofaiach: Die wahren Kosten des Altenheimes
Die wahren Kosten des Altenheimes für die Gemeinde Trofaiach
kommen nach und nach zum Vorschein. Darauf machte KPÖ-Gemeinderätin
Gabriele Leitenbauer in der Budgetdebatte am Dienstag aufmerksam:
„Im Kapitel 4 und im Kapitel 9 verstecken sich die wahren
Kosten für das Verbena-Heim. Die Gemeinde bekommt von den
Betreibern 120.000 Euro für das Personal, das die Gemeinde den
Betreibern zur Verfügung stellt. Tatsächlich machen die Ausgaben
für das Personal jedoch über 176.000 Euro aus, die Gemeinde zahlt
somit mehr als 56.000 Euro aus eigener Tasche. Im Voranschlag
scheinen 100.000 Euro für die Gemeinde als Gewinnausschüttung auf.
Das ist aber viel zu großzügig angenommen. Tatsächlich sieht der
Verbena-Voranschlag dafür nur 39.495 Euro vor - obwohl die
Auslastung des Heimes 100 Prozent ist. Zieht man davon die von der
Gemeinde zu zahlenden Personalkosten von 56.400 Euro ab, ergibt
sich ein Defizit für die Gemeinde von 16.905 Euro. Die privaten
Betreiber Fischl und Moser können sich gleichzeitig wieder über
einen Gewinn auf Grund der Managementgebühr von über 270.000 Euro
freuen. Nächstes Jahr, wo sich die Pachtzahlung für das Heim enorm
erhöhen wird, wird das Defizit für die Gemeinde weiter steigen,
während der Gewinn der privaten Betreiber sich nicht verringern
wird. Bei Abschluss dieses Vertrages haben die SPÖ-Mehrheit, aber
auch die Fraktionen der ÖVP und FPÖ, den Euro sicher nicht dreimal
umgedreht!“
Die KPÖ-Fraktion lehnte den Voranschlag ab und trat einen
generellen Widerstand gegen diese Politik der finanziellen
Aushungerung der Gemeinden ein. Leitenbauer: „Aber die
verantwortliche SPÖ-Mehrheit in unserer Stadt geht den bequemeren
Weg, den Weg der Ausgliederungen und Verteuerungen kommunaler
Leistungen. Warum treten sie nicht laut und offensiv für eine von
Großmärkten zu entrichtende Bodenversiegelungsabgabe oder für eine
von den Mobilfunkbetreibern zu leistende Handymastenabgabe ein.
Dazu hat der Gemeindebund ein wirksames fiskalisches Lenkungsmodell
entwickelt. Diese Abgabe ist als Gemeindeabgabe so konzipiert, dass
spürbare Lenkungseffekte zu erwarten sind. Anstatt dass jeder
Mobilfunkbetreiber einen eigenen Masten betreibt, sollen diese
gemeinsam genutzt werden.“
Veröffentlicht: 17. Dezember 2003