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RHI-Magnesita-Kündigungen in Trieben: Was nicht in der Zeitung steht

KPÖ: Jetzt ist Solidarität notwendig

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„Unser ertragreiches Werk mit seiner großen Tradition in Trieben darf nicht aus Profitgier zerschlagen werden“, betont KPÖ-Gemeinderat Michael Jansenberger.

„Alle unsere Warnungen haben sich bestätigt, unsere schlimmsten Befürchtigungen sind übertroffen worden.“ Das sagte der Triebener KPÖ-Gemeinderat Michael Jansenberger am Donnerstag. Zuvor war bekannt geworden, dass die Führung des RHI-Magnesita Konzerns den Standort Trieben faktisch zerschlagen will. Nach mehreren Kündigungswellen sollen nun weitere 100 Beschäftigte abgebaut werden. Von 260 Beschäftigten im Jahr 2018 sollen bis Mitte des Jahres 2020 nur mehr 20 übrig bleiben.
Jansenberger: „Dabei hat die Firma RHI-Magnesita um den Gusenbauer-Vertrauten und Milliardär Martin Schlaff den Gewinn im ersten Halbjahr 2019 um 83 Prozent auf 165 Millionen Euro gesteigert. Die Dividenden für die Aktionäre steigen.

Unser ertragreiches Werk mit seiner großen Tradition in Trieben darf nicht aus Profitgier zerschlagen werden. Wir haben immer wieder vor dieser Entwicklung gewarnt und die Entscheidungsträger auf allen Ebenen zu entschlossenem Handeln aufgefordert. Man ist aber anscheinend auf die Hinhaltetaktik des Unternehmens hereingefallen.“

Der KPÖ-Politiker, der selbst im Werk gearbeitet hat, betonte, dass in Trieben 4 Schachtöfen, zahlreiche Pressen, Tunnelöfen und sämtliche Maschinen zur Bearbeitung vorhanden sind. Notfalls könnte man sogar den Bergbau reaktivieren: „Für die Eigentümer geht es aber nur um die Profitmaximierung auf Kosten der Bevölkerung.“

Jansenberger betonte, dass sich Trieben jetzt Zeichen der Solidarität von den verantwortlichen Politikern erwartet und darauf hofft, dass die Beschäftigten und die Betriebsräte der RHI-Magnesita-Standorte in der Steiermark Veitsch, Breitenau und Leoben-Göss nicht mit einem Achselzucken zuschauen, wie der Standort Trieben zu Tode gekündigt wird: „Heute trifft es uns, morgen kann es auch sie selbst treffen, wenn es in die Konzernstrategie passt. Um unsere Arbeitsplätze müssen wir kämpfen. Auch die Landesregierung darf sich jetzt nicht taub stellen, sondern muss sich für uns einsetzen.“

RHI-Magnesita hat angekündigt, „ein Projekt zur Standortentwicklung von Trieben einzuleiten, das Potenziale für eine zukünftige Nutzung für andere Industrieunternehmen zeigen soll“. Dazu stellte Jansenberger fest, dass die Beseitigung der Altlasten auf dem Firmengelände Kosten in immenser Höhe verursachen würde.

Veröffentlicht: 6. Februar 2020

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