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Therapieangebote ausbauen statt kaputtsparen!

Claudia Klimt-Weithaler: „Wer bei der Suchthilfe kürzt, darf nicht gleichzeitig die Spielsucht fördern“

Der von LH Voves und Landesrat Drexler angekündigte Kahlschlag bei den Spitälern wird erst nach der Landtagswahl am 31. Mai stattfinden. Bei der Suchttherapie findet schon jetzt ein „drastischer Kahlschlag“, so eine steirische Tageszeitung, statt. KPÖ-Abgeordnete Claudia Klimt-Weithaler: „Das Land ist selbst Förderer der Spielsucht. Jetzt wird das Therapieangebot gestrichen statt ausgebaut. Diese Kürzung ist kurzsichtig, denn die öffentlichen Ausgaben werden dadurch steigen.“

60.000 Alkoholkranke und bis zu 80.000 direkt und (als Angehörige) indirekt von der Spielsucht Betroffene gibt es in der Steiermark. Die Steirische Gesellschaft für Suchtkranke (b.a.s.) muss nun eine Kürzung ihrer Mittel um 10 Prozent hinnehmen. Direkte Folgen sind die Schließung der Beratungsstelle in Feldbach und eine Reduktion des Hilfsangebots in vielen anderen Städten.

SPÖ, ÖVP und FPÖ haben vor wenigen Monaten das liberalste Glücksspielgesetz Österreichs beschlossen. In der Steiermark können künftig legal hunderttausende Euro pro Tag an Automaten verspielt werden – unter dem Titel „kleines Glücksspiel“. Im Gegenzug wurde unter anderem ein Ausbau der Therapieangebote versprochen. Diese werden schon gestrichen, bevor die neuen Automaten in Betrieb genommen werden.

Derzeit bekommen laut b.a.s.-Geschäftsführer Manfred Geishofer nur sechs Prozent der Suchtkranken eine fachgerechte Behandlung. Künftig werden es noch weniger. „Die Kürzungen bei der Suchttherapie sind äußerst kurzsichtig. Die am schnellsten zunehmende Suchtform ist die Spielsucht. Wer keine Therapie bekommt, wird über kurz oder lang von Sozialleistungen abhängig. Die sozialen Kosten sind bei weitem höher als die Einnahmen durch die Automaten. Wer bei der Suchthilfe kürzt, darf nicht gleichzeitig die Spielsucht fördern“, sagt KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler in Richtung Landesregierung.

Die KPÖ tritt für einen Ausstieg der Steiermark aus dem Automatenglücksspiel nach Wiener Vorbild und eine Aufklärungskampagne für Jugendliche an steirischen Schulen ein. Dringend geboten ist auch eine Verschärfung der Regeln für sogenannte „Live“- oder Sportwetten und eine Werbeverbot für Glücksspiele.

Veröffentlicht: 28. März 2015

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