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Tallinn: Eine Provokation für alle Antifaschisten

Erinnerung an Sieg über Hitlerei soll zurückgedrängt werden

Die Medienindustrie in der EU misst bei Demonstrationen in Osteuropa mit zweierlei Maß. Während das Vorgehen der russischen Polizei gegen Demonstranten in Moskau in den Medien breit dargestellt und verurteilt wird, kann man nur am Rande wahrnehmen, wenn in Estland hunderte Jugendliche verhaftet und dutzende Demonstranten verletzt werden. Das sagte der steirische KPÖ-Vorsitzende Franz Stephan Parteder am Sonntag.
Parteder: „Dabei zeigen die Ereignisse in diesem EU-Mitgliedsland, dass die Probleme der russischen Minderheit und ihre Diskriminierung in den baltischen Republiken riesigen sozialen und nationalen Sprengstoff in sich bergen. Mit Gewalt und Prügelpolzei sind diese Probleme nicht zu lösen.
Die Entfernung des sowjetischen Denkmals aus dem Zentrum von Tallinn hat den Zweck die Erinnerung an all jene, die gegen den Hitlerfaschismus gekämpft haben, in den Hintergrund zu drängen. Das ist eine Provokation und ein gefährlicher Präzedenzfall.
Während man in Österreich zu Recht am Verbotsgesetz festhält und sowjetische Denkmäler wie am Schwarzenbergplatz in Wien oder in Radkersburg pflegt, wird in Tallinn die Erinnerung an den Sieg über die Hitlerei zurückgedrängt.“

Veröffentlicht: 29. April 2007

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