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Tag der Elementarbildung: Her mit besseren Rahmenbedingungen!

Claudia Klimt-Weithaler: „Wir brauchen kleinere Gruppen und mehr Personal!"

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Tausende Elementarpädagog:innen und Kindergartenassistent:innen gingen vergangenen November in Graz auf die Straße. Heute geht der Protest österreichweit weiter!

Kindergärten und Kinderkrippen sind ein wesentlicher Teil des Bildungssystems in Österreich. Mit altersgerechter, qualitativ hochwertiger Pädagogik wird der Grundstein für einen erfolgreichen Schulbildungsweg gelegt – oder zumindest sollte das so sein. Die Realität sieht freilich oft anders aus: „Dass die Elementarpädagog:innen und Kindergartenassistent:innen mittlerweile zu Tausenden auf die Straße gehen, hat gute Gründe: Zu große Gruppen, zu wenig Personal und chronische Unterbezahlung. Echte Verbesserungen der Rahmenbedingungen sind überfällig!“, so KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler in Richtung der steirischen Landesregierung.

Am 24. Jänner findet wieder der Tag der Elementarbildung statt – ein österreichweiter Aktionstag, der seit 2018 jährlich stattfindet. Dieser ist leider aktueller und wichtiger denn je: Die vergangenen beiden Pandemie-Jahre waren für die Berufsgruppe der Elementarpädagog:innen anstrengend, oft auch beängstigend. „Die politischen Verantwortungsträger:innen haben die Beschäftigten mit den Herausforderungen der Ausnahmesituation viel zu lange alleingelassen. Waren die Arbeitsbedingungen schon vor der Pandemie kritisch, sind sie nun schlicht unzumutbar geworden“, so die KPÖ-Klubobfrau.

Kein Wunder also, dass immer weniger Menschen trotz entsprechender Ausbildung bereit sind, diesen so wichtigen Beruf auszuüben. Aber anstatt die Rahmenbedingungen zu verbessern, wurden in der Steiermark bekanntlich einfach die Anfordernisse an die Ausbildung gesenkt. Das mag kurzfristig gegen Personalengpässe helfen, löst aber langfristig das Problem nicht – im Gegenteil. Die Landesregierung scheint leider wenig Interesse an echten Lösungen zu haben. Kürzlich wurde zwar eine „Dialogreihe Elementarpädagogik 2030“ gestartet. Unklar ist aber, wer denn zu diesem Dialog überhaupt eingeladen wurde. Auch Zwischenberichte sind nicht vorgesehen, war in der letzten Landtagssitzung auf Nachfrage der KPÖ zu erfahren. Einen echten Kinderbildungsgipfel, bei dem auch Beschäftigten-Vertreter:innen mit am Tisch sitzen und ihre Erfahrungen aus erster Hand miteinbringen können, soll es anscheinend nicht geben – obwohl dieser von den Beschäftigten im vergangenen Jahr mit Nachdruck gefordert wurde.

„Es ist höchste Zeit, dass die Politik die Bedeutung der Elementarpädagogik erkennt, den Beschäftigten auf Augenhöhe begegnet und gemeinsam mit ihnen die Rahmenbedingungen verbessert. Immerhin geht es um die Zukunft unserer Kinder. Wer deren Bedürfnisse ernst nimmt, darf auch beim Personal nicht sparen“, so Claudia Klimt-Weithaler.

Was es braucht, um den Notstand in den elementaren Bildungseinrichtungen abzuwenden:

• Kleinere Gruppen,

• bessere Bezahlung für die Beschäftigten im Elementarbereich,

• mehr Personal in Kindergärten und Kinderkrippen,

• mehr Zeit für Vorbereitung; Freistellung der Leiterinnen und Leiter,

• Zugang zu hochwertiger Kinderbildung und -betreuung ohne soziale Hürden, sie ist wie die Volksschule ein Grundbaustein der Bildungspolitik und

• mehr Zeit und Personal für Kinder mit Bildungsdefiziten, damit diese nicht von Anfang an mit schlechteren Bedingungen ihre Schullaufbahn beginnen müssen!
 

Veröffentlicht: 24. Januar 2022

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