Steirische KPÖ zum 1. Mai
Steirische KPÖ: Aufruf zum 1. Mai 2004
Die steirische KPÖ führt am 1. Mai eine Demonstration in Graz
(Beginn 10.30 Uhr, Südtirolerplatz) durch. Anschließend findet ein
Maifest im Grazer Volkshaus, Lagergasse 98, statt, bei dem unter
anderem der Wiener Liedermacher Chris Peterka und die Wiener
Tschuschenkapelle auftreten werden. Dieses Fest beginnt um 13 Uhr.
Für Speisen und Getränke ist gesorgt.
In einem Aufruf zum 1. Mai 2004 betont Landesvorsitzender Franz
Stephan Parteder unter anderem:
„Der 1. Mai ist der Kampf- und Feiertag der arbeitenden
Menschen auf unserer Erde. Er ist ein Tag der internationalen
Solidarität. Und er zeigt, dass die Arbeiterbewegung keine
Erfindung von Sektierern, sondern eine Tatsache ist.
Dieser Tag ist nicht tot.
Die anderen Feiertage sind Festtage der Kirche, des Brauchtums oder
des Staates. Der 1. Mai ist der Feiertag der Arbeiterklasse. Die
Herrschenden haben auch in unserem Land zuerst Polizei und Militär
aufmarschieren lassen, um Maidemonstrationen zu verhindern. Erst
die Erfolge der arbeitenden Menschen haben bewirkt, dass der 1. Mai
ein bezahlter Feiertag ist.
Heute sehen viele Arbeiter und Angestellte seine Bedeutung nicht
mehr. Heuer will man ihn bei uns sogar zum Festtag der
EU-Erweiterung umfunktionieren. Im Kapitalismus des 21.
Jahrhunderts versucht eine allumfassende Bewusstseinsindustrie zu
erreichen, was den Gummiknüppeln und Gewehren des Staatsapparates
vor mehr als 100 Jahren nicht gelungen ist; die Solidarität der
arbeitenden Menschen zum Verschwinden zu bringen.
Dabei zeigen Krieg und Krise, wie notwendig es ist, gemeinsam zu
handeln.
Unter diesen Bedingungen arbeitet die steirische KPÖ. Wir müssen
das aussprechen, was andere verschweigen: Oben und unten in unserer
Gesellschaft, das ist keine Sache von gut oder schlecht, nein, das
ist eine Folge der Herrschaft des Kapitals. Nicht Leistung oder
Wille von einzelnen schafft Arm oder Reich, es ist dies das
Kapitalverhältnis. Diese Gesellschaftsordnung stellt für die eine
Seite Belastungspakete und Arbeitslosigkeit und auf der anderen
Seite Privilegien und Milliardenvermögen bereit.
Am 1. Mai 2004 sagen wir klar und deutlich: Die Kommunistische
Partei unterscheidet sich von den anderen – und auch von
verschiedenen Bewegungen in Österreich und auf globaler
Ebene– vor allem durch eines: Wir verbinden den Kampf um
Reformen in dieser Gesellschaft mit unserem Ziel einer anderen
Gesellschaftsordnung, in der die Freiheit des einzelnen die
Bedingung für die Freiheit aller ist, für eine Gesellschaft ohne
Ausbeutung und Unterdrückung, für den Kommunismus.
Deshalb ist der 1. Mai für uns ein ganz besonderer
Feiertag.
Veröffentlicht: 23. April 2004