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Steiermark: Soziale Absicherung für Pflegeeltern kommt 2010

Klimt-Weithaler: Landtag beschließt Anfang 2010 Pensions-, Kranken- und Unfallversicherung für Pflegeeltern; KPÖ übernahm Initiative

Der Mangel an Pflegeltern wird in der Steiermark zu einem immer größeren Problem. Hauptgrund dafür ist das Fehlen jeglicher sozialer Absicherung, für die die KPÖ seit 2006 kämpfte. Jetzt haben auch die anderen Fraktionen die Notwendigkeit erkannt, an dieser Situation etwas zu ändern, freut sich KPÖ-Sozialsprecherin Claudia Klimt-Weithaler: Im zuständigen Ausschuss wurde am 1. Dezember einstimmig beschlossen, die Möglichkeit der Anstellung für Pflegeeltern nach dem BAGS-Kollektivvertrag (Berufsvereinigung der Arbeitgeber für Gesundheits- und Sozialberufe).

Pflegemütter und -väter haben somit Pensions-, Kranken-, Unfall- und Arbeitslosenversicherung.* Landesrat Schrittwieser hat zugesagt, dass die neue Regelung noch im Frühjahr 2010 beschlossen werden kann.

LAbg. Claudia Klimt-Weithaler: "Unsere Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt, nach vier Jahren stehen wir vor einem Durchbruch. Pflegeeltern übernehmen die Erziehung von Kindern in Ausnahmesituationen. Sie helfen Kindern durch schwierige Zeiten und ermöglichen ihnen die Bindung in einer Familie, die für ihre Entwicklung wichtig ist. Entsprechend anspruchsvoll und herausfordernd ist die Tätigkeit der Pflegeeltern. Dass ihnen dafür nicht einmal eine minimale Absicherung zugestanden wurde, ist ein untragbarer Zustand, der aber bald der Vergangenheit angehören wird."

Besonders in Graz werden Pflegeeltern dringend gesucht, heißt es auf der Homepage der Stadt Graz. Peter Engel, Leiter des Pflegeelternreferates im Jugendamt: "Wir suchen derzeit besonders dringend Pflegeeltern, weil wir einerseits immer weniger Betreuungsplätze anbieten können, andererseits die Situation der Pflegekinder immer dramatischer wird. Es gibt immer mehr familiäre Krisen und die Kinder, die zu betreuen sind, haben auch einiges an Anspruch, und wir suchen Menschen, die bereit sind, neben ihren Kindern auch Pflegekinder zu betreuen." Derzeit können in Graz 500 Kinder nicht mehr bei ihren eigenen Eltern leben, 200 davon sind in Pflegefamilien.

Veröffentlicht: 2. Dezember 2009

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