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Sparpläne Drexlers sind schwerer Schlag für steirisches Gesundheitssystem

Claudia Klimt-Weithaler: „Reform geht an Realität vorbei“

Foto:© Pia Schmikl

Von 20 Spitälern sollen zukünftig nur mehr 10 überbleiben. Dieses Ziel verfolgen zur „Spitalsreform“ umgedeutete Kürzungspläne unter der politischen Verantwortung von VP-Gesundheitslandesrat Drexler. Die Details sollen in den kommenden Tagen vorgestellt werden. KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler widerspricht Drexler: „Die Zusperrpläne gehen an der Realität im steirischen Gesundheitswesen vorbei.“

Schon jetzt gibt es in vielen Bereichen viel zu wenig Betten, lange Wartezeiten für Patientinnen und Patienten ohne Zusatzversicherung, überlastetes Personal und keine gleichwertigen Alternativen. Die Halbierung der Standorte bedeutet auch lange Anfahrtswege für Bedienstete, PatientInnen und deren Angehörige sowie eine weitere Ausdünnung der ländlichen Regionen.

Klimt-Weithaler: „Die Halbierung der Krankenhäuser ist für die Landesregierung bereits beschlossene Sache. Ob die Versorgungszentren wirklich gebaut werden und ob sie die Lücke füllen können, die die Krankenhäuser hinterlassen, steht hingegen in den Sternen. Vergessen wir nicht, dass es bereits jetzt Versorgungsengpässe gibt und das Personal längst an der Belastungsgrenze angelangt ist. Ohne zusätzliches Personal bleiben Pläne wie die angekündigte Telemedizin reine Fantasieprodukte.“

Zu befürchten ist, dass der Bevölkerung – ähnlich wie bei den Schulschließungen – Sparpakete als „Qualitätsverbesserung“ oder „Optimierung und Anpassung von Strukturen“ verkauft werden sollen. Die KPÖ stellt sich nicht gegen sinnvolle Reformen im Gesundheitswesen. Das Ziel darf aber nicht das Zudecken der – ohnehin schon gescheiterten – Kürzungspolitik auf Kosten von Personal und PatientInnen sein, sondern eine lückenlose und hochwertige Gesundheitsversorgung für alle Steirerinnen und Steirer, unabhängig von ihrem Wohnort und ihrem Einkommen.

Veröffentlicht: 4. März 2016

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