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"Selbstbedienungsstrecke" ohne Selbstbedienung

An zwei Haltestellen im Mürztal keine ÖBB-Fahrkartenautomaten

Die ÖBB führen die Eisenbahnlinie zwischen Mürzzuschlag und Spielfeld-Straß ab 1. Februar 2006 als „Selbstbedienungsstrecke“. Sie haben aber an mindestens 2 Stationen keine Fahrkartenautomaten aufgestellt. Es handelt sich dabei um die Haltestellen Kapfenberg-Fachhochschule und Hönigsberg.

„Das kann man nur als Schildbürgerstreich oder als Vorbereitung auf Zusperren von Haltestellen werten.“ Diese Feststellung traf der Kapfenberger KPÖ-Sprecher Clemens Perteneder am Montag: „Jeder andere Fahrgast, der keine Zeitkarte besitzt, muss also in Zukunft € 60.- Aufschlag bezahlen, wenn er bei einer dieser Haltestellen einsteigt? Da steigt er mit Sicherheit lieber nicht ein.“

Künftig werden an ausgewählten ÖBB-Strecken (darunter auch befindet sich auch die Line Mürzzuschlag –Spielfeld-Straß) von den Zugbegleitern keine Tickets mehr verkauft. Wer ohne gültigen Fahrschein angetroffen wird, muss (wie ein Schwarzfahrer) 60 € zahlen.
Es stellt sich auch die Frage, wie sich die ÖBB bei internationalen Zügen gegenüber Reisenden aus dem Ausland verhalten werden, die bisher oft eine Fahrkarte bis zur Grenze gekauft haben und gewohnt sind, im Zug die österreichische Strecke (mit einem moderaten Aufpreis) nachlösen zu können.

Die steirische KPÖ weist darauf hin, dass diese Vorgangsweise der ÖBB sicher nicht kundenfreundlich ist. Vor allem ältere Menschen, die eigentlich auf den Zug angewiesen sind, könnten dadurch in Schwierigkeiten gelangen.

Veröffentlicht: 23. Januar 2006

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