Prozess nach Unfall bei Böhler: Es gibt zwei Wahrheiten
KPÖ-Kapfenberg informiert über gesellschaftliche Ursachen
Am 8. April 2005 ereignete sich im Kapfenberger Böhler Werk ein schwerer Arbeitsunfall. Die schreckliche Bilanz: 5 Arbeiter wurden getötet.
Ab 19. März 2007 müssen sich zwei Leiharbeiter vor Gericht wegen fahrlässiger Tötung verantworten.
Dazu gibt es 2 Wahrheiten:
Wenn hochqualifizierte Fachkräfte durch unzureichend ausgebildete Leiharbeiter ersetzt werden um Kosten zu sparen, kann das Risiko eines Betriebsunfalls erhöht werden. Die KPÖ Kapfenberg stellt die Frage: Wer hat hier fahrlässig gehandelt?
Seit Böhler an der Börse notiert, geht es darum Böhler-Aktionäre zu befriedigen. Das bedeutet Arbeitsdruck unter Beibehaltung guter Qualität.
"Dass die Arbeiter bei Böhler massiv unter Druck stehen, ist nicht abzustreiten. So werden immer wieder Beratungsfirmen beauftragt festzustellen, welche Mitarbeiter man einsparen kann", so der Kapfenberger KPÖ-Sprecher Clemens Perteneder.
Es wird vom Management regelmäßig mit Arbeitsplatzabbau durch Auslagerungen oder Teilschließungen gedroht.
Unserer Auffassung nach sitzen die Verantwortlichen dieser Tragödie mitunter in den Direktionsetagen und es würde von Menschenverachtung gegenüber den angeklagten Arbeitern zeugen, wenn dieses Thema bei Gericht nicht zur Sprache käme.
Deshalb werden am 19. März Funktionäre der KPÖ Kapfenberg beim Landesgericht in Leoben vor Ort sein um dies aufzuzeigen.
Veröffentlicht: 15. März 2007