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ProPraxis-Schließung: KPÖ fordert Lösung für alle Betroffenen

LAbg. Werner Murgg: "Niemand darf im Regen stehen gelassen werden"

Die Schließung der Grazer Gesundheits- und Pflegeschule ProPraxis durch das Land hat 161 Schülerinnen und Schüler in eine untragbare existenzielle Lage gebracht. Sie konnten ihre Ausbildung nicht fortsetzen, obwohl ein besorgniserregender Mangel an Pflegefachkräfte besteht. KPÖ-LAbg. Werner Murgg forderte in der Landtagssitzung am 15. Juni die zuständige Landesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) auf, allen Betroffenen den Abschluss ihrer Ausbildung zu ermöglichen.

Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) stellte sich trotz zahlreicher Hilferufe wochenlang taub. Am 6. Mai wurde die Schule nach einer gerichtlichen Entscheidung geschlossen. Für die Betroffenen wurde zwar eine Hotline eingerichtet, doch über einen Monat lang warteten sie vergeblich auf ein Angebot zur Fortsetzung der Ausbildung zu dringend benötigten Fachkräften.

Den Betroffenen wurde der realitätsferne Rat gegeben, sich um eine andere Ausbildungsstätte umzusehen. Tatsächlich sind die meisten der Schülerinnen und Schüler berufstätig und können nicht einfach eine beliebige andere Ausbildungsstätte besuchen. Hilferufe seitens der Betroffenen wurden wochenlang ignoriert. Erst nach kritischen Medienberichten und politischen Initiativen – die KPÖ brachte die Frage an Landesrätin Bogner-Strauß am 28. Mai ein – kam es zur Kontaktaufnahme mit den Betroffenen durch das Land.

KPÖ-LAbg. Werner Murgg: „Das Land ist jetzt in der Pflicht, für alle Schülerinnen und Schüler schnellstmöglich eine Lösung zu finden und bei Bedarf selbst den Abschluss der Ausbildung zu organisieren. Wenn man der Landesrätin glauben darf, ist das in vielen Fällen bereits geschehen. Es ist angesichts des Mangels an Fachkräften im öffentlichen Interesse, dass niemand im Regen stehen gelassen wird und alle ihre Ausbildung ohne zusätzliche finanzielle Belastungen abschließen können.“

In der Landtagssitzung am 15. Juni werden die Oppositionsparteien (FPÖ, Grüne, KPÖ, Neos) am Nachmittag gemeinsam einen Antrag einbringen, in dem die Landesregierung aufgefordert wird, allen SchülerInnen – sofern gewünscht – eine Beratung bei der zuständigen Behörde zu ermöglichen. Ziel ist eine schnellstmögliche Fortsetzung der Ausbildung, damit niemand zu einem Abbruch gezwungen ist.

 

Veröffentlicht: 15. Juni 2021

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