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Post: Kursfeuerwerk mit Verschlechterungen im Service erkauft

Überweisung von 200€ in Graz kostet 6,50 €

Der Börsengang der Post bringt Gewinne auf dem Aktienmarkt, er ist aber mit Personalabbau, Schließung von Postämtern und gravierenden Verschlechterungen im Service erkauft worden. Statt mediale Lobeshymnen auf die Privatisierung zu verkünden und von einem Aktienfeuerwerk zu reden, sollte man gerade jetzt Tagen auf diese negativen Tatsachen hinweisen.

Das sagte der steirische KPÖ-Vorsitzende Franz Stephan Parteder am Freitag. Er untermauerte diese Haltung mit folgendem konkreten Beispiel:
Vorige Woche tätigte eine Grazerin eine Geldanweisung per Post, und zwar von einem Grazer Postamt in ein anderes Grazer Postamt. Der Anweisungsbetrag war 200 Euro.
Vom Postbeamten wurde die Dame darauf hingewiesen, dass dieses Geld nicht mehr zugestellt und dass auch der Empfänger von der Hinterlegung
nicht mehr verständigt wird. Man muss den Empfänger von der Geldanweisung selbst verständigen.
Die Gebühr für diese Anweisung betrug 6,50 Euro, das sind rund 89,00 Schilling.

Parteder: „Börsenreif sein heißt also für ein Unternehmen, dass es weniger Leistung anbietet, dadurch auch weniger Bedienstete beschäftigen muss und dass gleichzeitig die Kosten für diese Leistung erhöht werden.
"Börsenreife" ist also mit rücksichtslosem Streben nach Gewinnmaximierung gleichzusetzen.
Die steirische KPÖ tritt dagegen für einen starken öffentlichen und gemeinnützigen Sektor ein. Dazu gehört eine leistungsfähige Post im staatlichen Eigentum, die nicht der Profitmaximierung, sondern einer qualitativ hochstehenden Versorgung der gesamten Bevölkerung verpflichtet ist.“

Veröffentlicht: 2. Juni 2006

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