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Pensionsreform: Experten mit Riesenabschlägen in Frühpension

Pensionsreform:
"Experten mit Riesenabschlägen in Frühpension schicken!"

Vor der Wahl redet man von sicheren Pensionen - nach der Wahl kündigt man "schmerzhafte Änderungen" im Pensionssystem an. Der Hintergrund dafür: Die EU hat den Mitgliedsländern die Anhebung des Pensionsalters auf 65 Jahre vorgeschrieben. Das geht auch aus dem soeben veröffentlichten Wirtschaftsbericht der EU-Kommission hervor. Außerdem will man die Privatpensionen fördern, damit der Aktienmarkt mit den Geldern der Arbeiter und Angestellten eine Finanztransfusion bekommt. Darauf machte der steirische KPÖ-Vorsitzende Franz Stephan Parteder am Mittwoch in einer ersten Stellungnahme zu den Horrorplänen der Pensionsreformkommission. Es genügt anscheinend nicht, dass den Pensionisten nicht einmal die Inflationsrate abgegolten wird. Jetzt kommen die zukünftigen Pensionisten dran: Als ein erster Schritt wird nun eine Reduktion der Pension bei einem Antritt im Alter von 65 Jahren vorgeschlagen. Derzeit werden bei 40 Versicherungsjahren 88 Prozent des letzten Aktivbezuges ausbezahlt, künftig sollen es 80 Prozent sein.
Außerdem will man den Durchrechnungszeitraum für die Bemessung der Pension auf 40 bis 45 Jahre ausweiten.
Derzeit werden zur Bemessung der Pension die 15 besten Jahre herangezogen. Bei einer Ausdehnung des Bemessungszeitraumes auf 45 Jahre würde bei Arbeitern die Pension auf knapp mehr als 65 Prozent des letzten Aktivbezuges, bei Angestellten auf etwas über 60 Prozent des letzten Aktivbezuges sinken.
KPÖ-Landesvorsitzender Franz Stephan Parteder: " In unserer Gesellschaft ist genügend Geld da, um das Pensionssystem langfristig zu sichern. es ist nur in den falschen Händen. Sparen wäre angesagt: Aber bei Politikerpensionen und bei Menschen mit Sonderverträgen. Die Experten , denen immer neu soziale Grausamkeiten einfallen, haben selbst nämlich meist wasserdichte Superpensionsverträge. Sie sollten mit Riesenabschlägen in die Frühpension geschickt werden!"

23. Februar 2003