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Osttirol: FP-Mandatar in der Klemme

...wegen unflätiger Beleidigung von KPÖ und KJÖ

FP-Mandatar in der Klemme

Das politische Parkett ist auch in einem Bergdorf glatt – und auf diesem Parkett ist Gemeindevorstand Hansjörg Unterwurzacher (FPÖ) ausgerutscht. „Gesindel“, „Bagage“ und „perverses Unzeug“: Derart niveaulos ging der Gemeindevorstand in einem E-Mail auf die KPÖ und die Kommunistische Jugend los. Eine Ehrenerklärung an die Beleidigten war abzugeben. Doch damit nicht genug. Der Ausrutscher hatte Mittwochabend auch ein kommunalpolitisches Nachspiel. In einem eigenen Tagesordnungspunkt wurde der Vorfall diskutiert. „Es war eine Sauerei, solche Äußerungen als Gemeindevorstand hinaus zu geben“, polterte Mandatar Hans Dorer in der Ratssitzung, in der sich auch Bürgermeister Johann Kratzer von der Vorgangsweise Unterwurzachers klar distanzierte.

„Die ganze Gemeinde wurde in Misskredit gebracht“, schimpfte Gemeindevorstand Josef Oberbichler. „Du bist nicht mehr tragbar“, sagte Edi Egger. Anton Hatzer setzte nach: „Der Imageschaden für das Dorf ist groß. Die Funktion des Gemeindevorstandes damit wohl abgehakt.“ Im Laufe der Debatte, in der Unterwurzacher reumütig immer wieder seinen Fehler eingestand, kristallisierte sich heraus, dass für elf von 13 Räten auch dessen Funktion als Gemeinderat abgehakt ist. Per Beschluss legten die elf Unterwurzacher den Rücktritt nahe. Der Betroffene fällte keine rasche Entscheidung und erbat Bedenkzeit bis zur nächsten Sitzung. Dazu der Bürgermeister: „Ich erwarte die Entscheidung in drei, vier Tagen.“
(Kleine Zeitung, Osttirol, 30.5.08)

Veröffentlicht: 30. Mai 2008

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