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Öffentliches Eigentum statt „Heuschrecken“!

Leistungsdruck und Profitmaximierung andere Seite der Privatisierungsmedaille

Dieser Tage lässt der Böhler-Uddeholm-Konzern auf doppelte Weise aufhorchen. Der britische Finanzinvestor CVC hat seine Bereitschaft bekundet, den Konzern zu übernehmen. Der derzeit einzige Kernaktionär, die österreichische Fries-Gruppe, will angesichts von 600 Millionen Euro Kursgewinn verkaufen.



KPÖ-Landtagsabgeordneter Werner Murgg: „Hier zeigt sich aufs neue, wie unsinnig das Gefasel vom Erhalt österreichischer Kernaktionäre, ohne die Eigentumsfrage zu stellen, ist. Das privatkapitalistische Hemd ist Rudolf Fries klarerweise immer noch näher als der österreichische Rock. Ich finde es interessant, dass Böhler-Uddeholm-Chef Claus Raidl, sonst immer ein Verfechter der radikalsten Marktgesetze, sich plötzlich um den Erhalt von Headquarter und Forschung in Österreich sorgt.“


 

Gleichzeitig mit der anvisierten Übernahme durch CVC wird in Leoben der tragische Arbeitsunfall bei Böhler, der im Jahre 2005 fünf Arbeitern das Leben gekostet hat, verhandelt. Zwei Vertreter einer Fremdfirma sind angeklagt.

„Wenn heute internationale Finanzinvestoren ganze Standorte in Frage stellen, ist das die eine Seite der Privatisierungsmedaille. Die andere Seite ist der durch Profitmaximierung immer weiter steigende Leistungsdruck auf die Belegschaft, dessen eine tragische Auswirkung gerade in Leoben verhandelt wird," erklären Werner Murgg und der Kapfenberger KPÖ-Bezirkssekretär Clemens Perteneder unisono.

 

„Im Sinne der Sicherung von Standorten sowie der Verteidigung und des Ausbaues der Rechte der dort Beschäftigten werden wir nicht umhin können, für die Ausweitung von bestehendem und die Schaffung von neuem öffentlichen Eigentum zu kämpfen“, meinen die beiden KPÖ-Politiker.

Veröffentlicht: 20. März 2007

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