Nationalfeiertag: Ein Denkmal für Richard Zach

Am Vormittag wurde im Garten des nach dem Grazer Widerstandskämpfer und Dichter benannten Kinderland-Ferienheims „Richard Zach“ ein vom Bildhauer Rudolf Hirt gestaltetes Denkmal enthüllt. Der Historiker Gerhard Dienes erinnerte in seiner Rede in Anwesenheit der Lebensgefährtin Zachs an Leben und Werk des Lehrers und Kommunisten, der am 27. Jänner 1943 von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde.

Auch der Schriftsteller Erich Hackl würdigte in seiner Festansprache Richard Zach, dessen wichtigste Werke in der Todeszelle entstanden. Hackl: „Um die Erinnerung an die Rolle der KPÖ im Kampf für ein freies Österreich auszulöschen, gehen manche Vertreter einer intellektuellen Elite so weit, die Moskauer Deklaration, in der die späteren Siegermächte 1943 das Wiedererstehen Österreichs beschlossen, als Ursache der heutigen Misere anzuprangern. Die sogenannte Vergangenheitsbewältigung in der BRD wird der eigenen Nation als Vorbild empfohlen. So macht sich der dumpfe Deutschnationalismus, progressiv gewendet und europäisch aufgebläht, wieder breit, während der Österreichpatriotismus, zum Chauvinismus umgedeutet und rassistisch aufgepäppelt, der extremen Rechten überlassen werden soll.“

Ernest Kaltenegger sprach über die Bedeutung des antifaschistischen Widerstandes für die Wiedererstehung Österreichs als freie und souveräne Nation. Der ehemalige KPÖ-Landtagsabgeordnete warnte davor, den Nationalfeiertag rechten Hetzern zu überlassen: „Der Patriotismus dieser Leute beschränkt sich auf einen Patriotenrabatt, wenn sie sich, wie man in Kärnten sehen konnte, die Taschen auf Kosten der Bevölkerung vollstopfen“, so Kaltenegger.

derstandard.at über die Denkmalenthüllung

Erich Hackl in der Presse über "Das andere Österreich"