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Gesundheit: Nach KPÖ-Kritik gesteht Drexler Probleme ein - Verbesserungen angekündigt

Claudia Klimt-Weithaler fordert Neustart der Reform - "Vertrauen fehlt"

Viel zu wenig Kassenordinationen, Schließungen von Abteilungen und ganzen Krankenhäusern, kein Bereitschaftsdienst mehr zwischen 24 und 7 Uhr, tagelange Wartezeiten auf die Totenbeschau, riesige Sprengel mit enormen Anfahrtszeiten für Ärztinnen und Ärzte, die für über 60.000 Menschen zuständig sind – und massive Engpässe beim neuen Gesundheitstelefon 1450: Die Gesundheitsversorgung in der Steiermark steckt in einer Krise. Am 30. April wurde im Landtag auf Antrag der KPÖ darüber diskutiert.

Besonders deutlich wurden die Schwierigkeiten beim Gesundheitstelefon 1450, das am 1. April 2019 in Betrieb genommen wurde. Patientinnen und Patienten klagen über sehr lange Wartezeiten. Landesrat Christopher Drexler wies in seinem Schlusswort darauf hin, dass Vertragspartner in der Gesundheitsversorgung sich in mehreren Fällen nicht an Vereinbarungen halten würden.

Drexler kündigte mehrere Schritte an, mit denen er auf die Probleme reagieren möchte:

  • Die Evaluierung des neuen Bereitschaftsdienstes soll nicht erst nach drei Jahren, sondern begleitend erfolgen.
  • Einer der übergroßen Sprengel beim Bereitschaftsdienst soll verkleinert werden.
  • Künftig gibt es beim Gesundheitstelefon zwei Softwarelizenzen mehr, damit sieben MitarbeiterInnen gleichzeitig Anrufe entgegennehmen können.

Gesundheitslandesrat Drexler gestand Probleme ein und kündigte Verbesserungen an, will aber nicht von den Grundsätzen seiner Gesundheitspolitik abweichen. KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler: „Es ist positiv, dass Landesrat Drexler die Probleme nicht wegleugnet und kleine Verbesserungen ankündigt. Die zunehmenden Probleme in der medizinischen Versorgung werden dadurch aber nicht gelöst. Die entscheidende Frage, wie künftig wieder ausreichend medizinisches Personal zur Verfügung stehen soll, bleibt ausgeklammert. Die Reform muss von Grund auf neu gestartet werden und die Bevölkerung einbeziehen, sonst geht das Vertrauen in das Gesundheitssystem verloren.“

Veröffentlicht: 30. April 2019

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