AMS-Sperren – Wer kann von 215 Euro im Monat wohnen und leben?
Claudia Klimt-Weithaler: „Menschliche Lösung finden!“
Wenn Arbeitslose AMS-Termine nicht wahrnehmen oder Jobangebote verweigern, drohen ihnen Kürzungen und Sperren des Arbeitslosengeldes. Diese Sanktionen wurden zuletzt so verschärft, dass viele in einer gefährlichen Abwärtsspirale landen. Nun kürzt das Land den Betroffenen auch die Mindestsicherung. Die KPÖ appelliert an Landesrätin Kampus, zu einer menschlichen Lösung zurückzukehren.
Die Sanktionen sollen dazu dienen, Arbeitslose wieder in den Arbeitsprozess zu bringen. Früher wurde das durch die Mindestsicherung abgefedert. Unter Landesrätin Doris Kampus (SPÖ) wird diese nun so weit gekürzt, dass Arbeitslosen nur noch 215 Euro im Monat bleiben. „Zumindest die Wohnung muss gesichert bleiben, denn niemand kann wollen, dass Betroffene auf der Straße landen. Es muss eine menschliche Lösung gefunden werden“, appelliert KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler an die Soziallandesrätin.
In vielen Fällen stehen psychische Erkrankungen hinter den AMS-Sanktionen. Wenn dann auch noch eine existenzielle Bedrohung durch den Verlust der Wohnung dazukommt, werden die Betroffenen erst recht nicht in der Lage sein, wieder einen Arbeitsplatz zu finden. Im Gegenteil: Schulden und Probleme häufen sich an. Die Wohnkosten müssen auch bei einer AMS-Sperre berücksichtigt werden. Denn niemandem ist geholfen, wenn Menschen ihre Wohnung verlieren!
Veröffentlicht: 18. September 2019