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Mehr Respekt für Elementarpädagogik

Claudia Klimt-Weithaler zum Tag der Elementarpädagogik

Die steirische Landesregierung will Kinderbetreuungsreinrichtungen (Kindergärten, Krippen, Horte) neu regeln. Der Gesetzesentwurf hat für massiven Unmut bei den Pädagoginnen und Pädagogen gesorgt, da viele Verschlechterungen drohen. Anlässlich des Tags der Elementarpädagogik am 24.1. mahnt KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler mehr Respekt für diesen Bereich ein.

Es steht schon länger fest, dass das Steiermärkische Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz geändert werden soll. Änderungen sind nötig, da das Gesetz den aktuellen Ansprüchen nicht mehr gerecht wird. Der vorliegende Entwurf ist allerdings weder im Sinne der Kinder, noch der Beschäftigten. Entsprechend groß war der Widerstand, der Wirkung gezeigt hat – nun soll neu verhandelt werden.

Die Situation der in der Elementarpädagogik Beschäftigten in der Steiermark ist äußerst unbefriedigend. Eine Untersuchung der Arbeiterkammer zeigt: 30 % der befragten PädagogInnen sind Burnout-gefährdet, weitere 21,8 % bereits in einer niedrigen Burnout-Stufe und etwa 3 % bereits arbeitsunfähig. Als Hauptgründe für die Überlastung wurden angegeben: zu wenig Personal bzw. Vertretungspersonal, nicht genügend Vorbereitungszeit, Mehrarbeit und Überstunden.

LAbg. Claudia Klimt-Weithaler, Klubobfrau der KPÖ im steirischen Landtag und selbst gelernte Kindergartenpädagogin: „Es kann auch nicht im Interesse der Kinder und Eltern sein, dass sich die Arbeitsbedingungen in den Betreuungseinrichtungen, denen die Kinder anvertraut werden, weiter verschlechtern.“ – Lediglich die Betreiber würden sich einiges ersparen – obwohl die Landesregierung von Mehrkosten für die öffentliche Hand im Bereich von etwa acht Millionen Euro pro Jahr spricht.

Neben den vorher genannten Gründen werden oft folgende Missstände angesprochen: Die Beschäftigten vermissen Rückhalt, die Einkommen sind unbefriedigend – nicht nur wegen der oft unfreiwilligen Teilzeitarbeit. Obwohl es sich um hochqualifiziertes Personal handelt, wird oft so getan, als ginge es um die „nette Tante“, für deren Arbeit der Respekt fehlt. Die Anforderungen an die Erhalter werden hingegen gesenkt: Bei Personalmangel könnten Gruppen auch ohne ausgebildete Beschäftigte betrieben werden. Die Anzahl der Bewegungsräume für Kinder wird reduziert, auch die vorgeschriebenen Freiflächen werden verringert.

Zumindest der entsprechende Kollektivvertragslohn sollte den Mindeststandard für alle PädagogInnen und BetreuerInnen darstellen – derzeit ist das nicht der Fall!

 

Die Forderungen der KPÖ für das Steiermärkische Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz:

  • Rücknahme der im Novellenentwurf enthaltenen Verschlechterungen und Niveausenkungen,
  • Senkung der Gruppengröße in Kindergärten und Kinderkrippen,
  • Verbesserungen bei den Vorbereitungsstunden innerhalb der Einrichtungen,
  • Anstellung der Beschäftigten nach dem BAGS/SWÖ-Kollektivvertrag als Mindeststandard,
  • Ab der dritten Gruppe eine verpflichtende Freistellung der Leitung von 50 Prozent und ab der vierten Gruppe eine Freistellung von 100 Prozent der regelmäßigen Wochendienstzeit

 

Veröffentlicht: 23. Januar 2019

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