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Masernimpfung: Land setzt auf falsche Strategie

Hohe Durchimpfungsrate bei Kleinkindern, nicht aber bei Jugendlichen – Mutter-Kind-Pass führt am Problem vorbei

In einem Antrag der Landesregierung in der heutigen Landtagssitzung wird die Aufnahme der Masernimpfung in den Mutter-Kind-Pass gefordert. Das geht jedoch am Kern des Problems vorbei: Bei Kindern wird eine ausreichend hohe Durchimpfungsrate schon jetzt erreicht. In der Altersgruppe der 15- bis 30jährigen haben jedoch nur knappe 70 Prozent Impfschutz. Das betonte KPÖ-LAbg. Werner Murgg.

Um einen ausreichenden Herdenschutz gegen Masern zu erreichen, ist laut Expertinnen und Experten eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent erforderlich. Dieser Wert wird laut Bundesministerium für Gesundheit von 2017 in jener Altersgruppe, die durch den Mutter-Kind-Pass abgedeckt ist, bereits erreicht.

Kinder dieser Altersgruppe sind also im ausreichenden Maß geschützt. In der Studie heißt es wörtlich, dass schon jetzt „für die erste Impfung das Ziel einer 95%igen-Durchimpfungsrate erreicht wird. (…) In der Altersgruppe der 6-9jährigen liegen die Durchimpfungsraten für die erste Dosis ebenfalls jenseits der 95 Prozent, für die 2. Dosis bei 89 Prozent.“

Das Dokument des Gesundheitsministeriums führt weiter aus: „Ein ganz anderes Bild ergibt sich bei den 15 bis 30jährigen. Hier verfügen nur knappe 70 Prozent über einen kompletten Impfschutz mittels zwei Dosen. Das bedeutet, dass fast eine halbe Million Personen zwischen 15 und 30 eine 2. Dosis einer Masernimpfung benötigen.“

Werner Murgg: „Da gerade Jugendliche und junge Erwachsene im Gegensatz zu Kleinkindern nicht ausreichend geschützt sind und die Krankheit daher auch verbreiten könnten, muss hier angesetzt werden und nicht bei jener Gruppe, bei der die erforderliche Durchimpfungsrate bereits erreicht ist!“

Die KPÖ hat deshalb den Antrag gestellt, die Bundesregierung aufzufordern, die Masern-Durchimpfungsrate in den derzeit schlecht geschützten Altersgruppen der Jugendlichen und Erwachsenen zwischen 15 und 30 zu erhöhen.

Veröffentlicht: 12. März 2019

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