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Macht Politik arm?

Renate Pacher: Politik verkommt immer mehr zur Lobbyarbeit für Reiche und Mächtige

Arnold Schwarzenegger meinte, er hätte durch seinen Einstieg in die Politik 200 Millionen Dollar an Gagen und sonstigen Einkünften verloren. Da könnte man sich im Umkehrschluss die Frage stellen: „Macht Politik arm?“


Wie ist es sonst zu erklären, dass so viele PolitkerInnen nach ihrem Ausscheiden aus der Politik wie nach einem Strohhalm nach Aufsichtsrats-, Firmenvorsitz- und Beratungsposten greifen. Viktor Klima, Brigitte Ederer, Andreas Rudas, Hannes Androsch, Susanne Riess-Passer, Gerhard Schröder, Joschka Fischer, sind nur einige Namen. Nun haben wir auch erfahren, dass Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer neben der Fülle an neuen Posten nun auch Berater des kasachischen Präsidenten ist.

Besonders armutsgefährdet scheinen Politiker der FPÖ zu sein. Und der Stress dieser Politiker scheint so groß zu sein, dass schon gesundheitliche Probleme, wie Gedächtnisverlust, auftreten. Wie sonst ist der Aufschrei des Ex-FPÖ-Politikers Meischberger bei der Frage nach 800.000 Euro zu erklären „Was war mei Leistung?“. Und Ex-FPÖ-Politiker Grasser hat am Ende seiner Politkariere ja tatsächlich nur rund drei Millionen Euro in einer Liechtensteiner Stiftung.

Wenn PolitikerInnen sich als ehrliche Interessensvertreter der Menschen verstehen, dann ist Politik eine verantwortungsvolle Tätigkeit, die viel Arbeit und auch Sorgen bedeutet. Aber leider verkommt die Politik immer mehr zur Lobbyarbeit für die Reichen und Mächtigen und zur Gelegenheit zur Selbstversorgung und zur Freunderlwirtschaft. Dabei tragen auch die WählerInnen eine Verantwortung, denn erst durch das politische Desinteresse der Bevölkerung werden solche Entwicklungen möglich.

25. Januar 2011