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Lohnabschluss 2016

1,5 Prozent Lohnerhöhung sind viel zu wenig!

In den Medien wurde berichtet, dass der Abschluss nach einem 24-stündigen Verhandlungsmarathon ausverhandelt wurde. Die Verhandler der Gewerkschaft dürften beim Abschluss aber längst eingeschlafen sein. Anders ist es nicht zu erklären, dass ein beschämendes Ergebnis von 1,5% „mehr Lohn“ herausgekommen ist.

Zieht man die Inflation ab, kann man praktisch von einer Nulllohnrunde sprechen. Außerdem entscheidet nicht die „offizielle“ Inflationsrate, sondern die Teuerung der Dinge des täglichen Gebrauchs und der Mieten darüber, was den Menschen im Geldtascherl bleibt – und hier sieht es düster aus.

Hinter dem ausverhandelten „Zeitkonto“ verbergen sich Kürzungen bei den Überstundenzuschlägen. Außerdem ist eine generelle Erhöhung ungerecht. Denn die  mageren 1,5 Prozent bedeutet für die niedrigen Lohngruppen weitaus weniger als für die höheren Lohngruppen. Die Lebenshaltungskosten sind aber für alle gleich. Gerecht wäre ein Sockelbetrag für alle Beschäftigten. Das hat es schon gegeben, die Gewerkschaft ist wieder davon angerückt.

Neben einer kräftigen Reallohnerhöhung und einem Sockelbetrag wurde eine andere wichtige Frage nicht angegangen: Die Frage der Arbeitszeitverkürzung. Die Unternehmen werden immer produktiver, immer mehr junge Menschen haben keine Arbeit, während viele Beschäftigte unter Stress leiden und Burn-out zur Volkskrankheit wird. Das schreit nach einer Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich. Auch hier schläft die SPÖ-dominierte Gewerkschaft. Der Gewerkschaftliche Linksblock (GLB) hat dem Verhandlungsergebnis nicht zugestimmt.     

StR. Ing. Renate Pacher, Knittelfeld

Veröffentlicht: 2. November 2015

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