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LKH-Graz: Unzumutbare Wartezeiten durch Mangel an Intensivbetten

KPÖ drängt auf neue Intensivbetten in Grazer LKH. 15 Fragen der KPÖ in der morgigen Landtagssitzung.

Die Universitätsklinik Graz gehört zu den führenden Adressen auf dem Sektor der bildgebenden Diagnostik. Doch der Mangel an Intensivbetten führt zu nicht akzeptablen Wartezeiten, auch wenn eine Operation dringend angezeigt wäre, betont KPÖ-Klubobmann Ernest Kaltenegger. Deshalb richtet der KPÖ in der Landtagssitzung am 19. November folgende Fragen an für das Gesundheitswesen zuständigen Landesrat Hirt:


1. Welche chirurgischen Abteilungen an der Universitätsklinik müssen sich die Intensivstation teilen und welche chirurgischen Abteilungen haben eine eigene Intensivstation?

2. Wie viele Betten an den chirurgischen Abteilungen der Universitätsklinik gibt es und wie viele Intensivbetten stehen dafür zur Verfügung? In welchem Verhältnis sollten die chirurgischen Betten zu den Intensivbetten stehen?

3. Haben die verantwortlichen Abteilungsleiter Ihnen den Mangel an Intensivbetten gemeldet und Sie um Hilfe gebeten?

4. Wie viele Intensivbetten wurden durch die Schließung der II. Chirurgie vom Klinikum abgezogen und warum wurde seit Jahren kein Ersatz gewährleistet?

5. Im März 2006 hat ein Rohrbruch auf der chirurgischen Intensivstation einen „Fäkalienregen“ hervorgerufen, und sofort konnte die stillgelegte Intensivstation im Bereich der II. Chirurgie wieder reaktiviert werden. Wieso nützt man diese vorhandenen Ressourcen nicht ständig?

6. Was ist seitdem unternommen worden, damit dieser „Fäkalienregen“ nicht noch einmal eintritt?

7. Gibt es im Universitätsklinikum ein einheitliches Dokumentationsverfahren, wenn aufgrund eines Bettenmangels in der Intensivstation eine anberaumte Operation nicht stattfinden kann?

8. Wie viele vorbereitete Operationen mussten 2006 und 2007 bereits abgesagt werden, weil reservierte Intensivbetten nicht mehr zur Verfügung standen?

9. Wie viele Beschwerden sind Ihnen oder der Anstaltsleitung im Zusammenhang mit abgesagten Operationen aufgrund von fehlenden Intensivbetten von PatientInnen, Angehörigen oder aber auch vom medizinischen Personal bzw. vom Pflegepersonal bekannt?

10. Nach welchen Kriterien wird entschieden, für wen ein Intensivbett zur Verfügung steht, sollten mehrere PatientInnen dieses Intensivbett dringend benötigen? Wer trifft diese Entscheidung?

11. Ist Ihnen bekannt, dass Patient/inn/en mit einem schlechten Allgemeinzustand von den FachärztInnen der Anästhesie nur eine Operationstauglichkeit bescheinigt bekommen, wenn bei der Operation auch ein Intensivbett zur Verfügung steht und sie somit erst gar nicht auf den Operationsplan gesetzt werden, wenn das Intensivbett fehlt?

12. Werden Sie, Herr Landesrat, veranlassen, dass die Abteilungsleiter eine verpflichtende Meldung an die Anstaltsleitung machen müssen, wenn kein Intensivbett für bereits angesetzte Operation der Patient/inn/en zur Verfügung steht?

13. Bekommt die Patientenombudsschaft von der Universitätsklinik einen Bericht über abgesagte Operationstermine oder müssen sich PatientInnen einer abgesagten und verschobenen Operation selbst melden?

14. Was werden Sie unternehmen, damit Patient/inn/en nicht bis zu sechs Wochen auf eine präoperative Strahlentherapie warten müssen?

15. Finden Sie es zumutbar, dass Patient/inn/en, die sich einer präoperativen oder postoperativen Strahlentherapie unterziehen müssen, von der Universitätsklinik Graz abgewiesen werden und an den Kliniken Klagenfurt oder Wiener Neustadt eine Tumorbestrahlung erhalten?

Kaltenegger: „Immer wieder kommt es im LKH vor, dass vor bereits angesetzten Operationen das reservierte Intensivbett nicht mehr zur Verfügung steht und daher eine dringend notwendige Operation nicht stattfinden kann. Der Mangel an Intensivbetten führt zu einer eklatanten Verschlechterung der Versorgung der Patientinnen und Patienten an der Universitätsklinik Graz: Wenn Krebspatient nicht zum geplanten Zeitpunkt operiert werden können, verschlechtern sich ihre Aussichten auf Gesundung dramatisch, da sich die Krebszellen in der Wartezeit weiterhin vermehren.“

Der KPÖ-Klubobmann verweist auf die sinkenden Heilungschancen, wenn Operationen nicht rechtzeitig durchgeführt werden können. So kann es vorkommen, dass Patienten bis zu sechs Wochen auf die notwendige Strahlentherapie warten müssen oder die Klinik in Klagenfurt bzw. Wiener Neustadt aufsuchen müssen.

Veröffentlicht: 19. November 2007

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