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KPÖ: Landesrätin nimmt Anliegen der ElementarpädagogInnen nicht ernst

Trotz 10.000 Unterschriften von PädagogInnen und Eltern wird der Diskurs mit Betroffenen verweigert.

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Die Rahmenbedingungen in der steirischen Elementarpädagogik sind in vielen Bereichen nicht mehr tragbar. Die KPÖ macht das im Landtag zum Thema

Über 10.000 Unterschriften wurden seit Anfang Mai von der Initiative für Elementare Bildung (IFEB) gesammelt, um dringend notwendige Verbesserungen zu erreichen. Die Landesregierung bleibt jedoch weiter untätig. Aus diesem Grund hat die KPÖ eine Aktuelle Stunde im Landtag eingebracht. „Kindergärten und Kinderkrippen sind ein wesentlicher Teil des Bildungssystems in Österreich. In der Steiermark gibt es seit Jahrzehnten ungelöste Probleme: zu große Gruppen, Personalmangel durch unbefriedigende Arbeitsbedingungen und eine Bezahlung, von der man schwer leben kann“, kritisiert KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler.

Die IFEB fordert unter anderem einen Kinderbildungsgipfel, bei u.a. das Land Steiermark gemeinsam mit Experten und Expertinnen aus der Praxis Lösungen für die aktuellen Probleme erarbeitet. Landesrätin Bogner-Strauß (ÖVP) hält dies offenbar nicht für notwendig und verweigerte in der Debatte den PädagogInnen und Eltern diesen Austausch, sie verwies lediglich auf ein Gremium, das bereits auf Bundesebene bestehen würde.

„Wenn mehr als 10.000 Menschen konkrete Probleme in der Kinderbildung in unserem Bundesland ansprechen, ist es vermessen, einfach auf den Bund zu deuten und nicht einmal das Gespräch zu suchen“, wundert sich Klimt-Weithaler. Man müsse die Kritik von PädagogInnen und Eltern endlich ernstnehmen, fordert die KPÖ. „Pädagoginnen sind keine lieben Tanten, sondern gut ausgebildetes Personal, das ein Recht darauf hat, faire Rahmenbedingungen in ihrem Beruf zu bekommen.“  Dies würde sich auch positiv auf Kinder und Eltern auswirken.

Wirkliche Verbesserungen kann es nur geben, wenn endlich bei den Ursachen der Probleme angesetzt wird. Die KPÖ fordert:

  • kleinere Gruppen,
  • bessere Bezahlung für die Beschäftigten im Elementarbereich,
  • mehr Personal in Kindergärten und Kinderkrippen,
  • mehr Zeit für Vorbereitung; Freistellung der Leiterinnen und Leiter,
  • Zugang zu hochwertiger Kinderbildung und -betreuung ohne soziale Hürden, sie ist wie die Volksschule ein Grundbaustein der Bildungspolitik und
  • mehr Zeit und Personal für Kinder mit Bildungsdefiziten, damit diese nicht von Anfang an mit schlechteren Bedingungen ihre Schullaufbahn beginnen müssen!

Veröffentlicht: 6. Juli 2021

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