KPÖ gegen Ausverkauf der Voitsberger Stadtwerke
"Keine Partnerschaft, sondern feindliche Übernahme“
In der kommenden Sitzung des Voitsberger Gemeinderats am 13. Juni will die SPÖ knapp die Hälfte der Stadtwerke Voitsberg an die Stadtwerke Judenburg verkaufen. Gegen diese Pläne – sie kommen nach Ansicht der KPÖ einem Ausverkauf des Gemeindeeigentums gleich – stemmt sich die KPÖ.
Hilde Tragler, KPÖ-Gemeinderätin in Voitsberg: „Das Familiensilber kann nur einmal verkauft werden, es ist dann aber für immer weg. Das ist kein gutes Geschäft, ganz im Gegenteil! Der Gemeinderat entmachtet sich durch solche Beschlüsse auf lange Sicht selbst, weil voraussichtlich wesentliche Entscheidungen in Zukunft in Judenburg getroffen werden und die Stadtwerke für den Gemeinderat unkontrollierbar werden.“
KPÖ-Landtagsabgeordneter Werner Murgg assistiert: „Die Stadtwerke Judenburg agieren wie ein gewinnorientierter Konzern. Das haben wir schon in Trofaiach gesehen, wo ebenfalls 49 Prozent der dortigen Stadtwerke für eine Einmalzahlung nach Judenburg verscherbelt wurden. Seitdem fließen von jedem Euro Gewinn 49 Cent nach Judenburg. Selbiges droht nun auch in Voitsberg. Das ist keine Kooperation oder Partnerschaft, wie die SPÖ behauptet, sondern eine feindliche Übernahme!“
Bei einer echten Kooperation würden nämlich auch die Voitsberger Stadtwerke Anteile an den Stadtwerke Judenburg erwerben bzw. beide Partner vollständig unabhängig bleiben und gemeinsam neue Geschäftsfelder erschließen. Da dies aber gerade nicht der Fall ist, drohen die Stadtwerke Voitsberg, auch wenn ihnen noch 51 % gehören, zu einem „Wurmfortsatz“ der wesentlich mächtigeren Judenburger zu werden.
Es bleibt zu hoffen, dass die für den Verkauf notwendige Zweidrittelmehrheit im Gemeinderat nicht zustande kommt. KPÖ-Gemeinderätin Hilde Tragler wird selbstverständlich gegen die Pläne stimmen.
Veröffentlicht: 10. Juni 2017