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KPÖ für entschlossene Maßnahmen gegen Kinderarmut

Senkung der Wohnkosten und freier Zugang zu Bildung!

Die Kinderarmut hat unter dem Eindruck der Corona-Krise weiter zugenommen. In Österreich leben 362.000 Kinder in Haushalten mit einer prekären finanziellen Situation. 65.000 Familien können sich keinen eigenen PC leisten. In Zeiten von Homeschooling werden die Bildungschancen von ohnehin benachteiligten Kinder dadurch weiter eingeschränkt. Die KPÖ fordert entschlossene Maßnahmen gegen Kinderarmut, vor allem eine finanzielle Entlastung von Familien durch Senkung der Wohnkosten und Abschaffung finanzieller Hürden im Bildungssystem.

In der Steiermark wuchs bereits 2018, also vor Covid-19, jedes fünfte Kind an oder unter der Armutsgrenze auf. Während die Landesregierung mit dem neuen Sozialunterstützungsgesetz die finanzielle Unterstützung zu den Wohnkosten weiter eingeschränkt hat, wachsen diese weiter stark an. In Österreich sind Mieten und Betriebskosten in den letzten Jahren stärker gestiegen als in jedem anderen Land der EU. Die Wohnkosten sind der größte Preistreiber und sind ein wesentlicher Grund, warum viele Familien armutsgefährdet sind. Kinderarmut bedeutet, dass junge Menschen von Anfang an sozial ausgegrenzt werden.

KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler (KPÖ) fordert die steirische Landesregierung auf, mehr Rücksicht auf von Armut gefährdete Kinder und Jugendliche zu nehmen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. „Auf Kosten von Kindern und Jugendlichen zu sparen bedeutet, vielen jungen Menschen die Zukunft zu verbauen. Am wirkungsvollsten wäre es, endlich den sozialen Wohnbau zu forcieren, denn Wohnen macht immer mehr Menschen arm. Deshalb müssen auch die Verschlechterungen durch das Sozialunterstützungsgesetz zurückgenommen werden.“

 

Die Vorschläge der KPÖ:

  • Gesetzliche Beschränkung der Wohnkosten;
  • Freier Zugang zu Bildung ohne soziale Hürden, Unterstützung bei hohen Schulkosten, v.a. bei Nachhilfe und Schulveranstaltungen;
  • Aufwertung von Bildung von Anfang an – eine gemeinsame Schule für alle bis 14 und auf freiwilliger Basis die Ganztagesschule;
  • Erholungsaktionen für Kinder sind nach wie vor wichtig;
  • Alleinerziehende haben ein erhöhtes Armutsrisiko und brauchen mehr Unterstützung;
  • sichere Arbeitsplätze, von denen man leben kann, und eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent des Letztbezugs.

 

Die KPÖ unterstützt die aktuelle Initiative der AK zur Armutsbekämpfung. Dort wird aufgezeigt, dass gute Arbeitsplätze mit gerechter Entlohnung und fairen Arbeitsbedingungen der Schlüssel zur Bekämpfung von Armut sind. Nur wenn Eltern genug verdienen, um gut leben zu können, sinkt auch die Kinderarmut. Ein gerechtes Sozialsystem trägt maßgeblich zur Reduktion von Kinderarmut bei. Dazu zählen ein einkommensunabhängiger Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung, aber auch direkte Unterstützung von jungen Menschen, wenn Bedürfnisse innerhalb der Familie nicht berücksichtigt werden können.

Veröffentlicht: 3. August 2021

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