KPÖ-Aktion: 35 Stunden sind genug!
Solidarität mit Beschäftigten in Gesundheits- und Pflegeberufen
In Österreich gibt es 30.000 ausgebildete Pflegefachkräfte, die nicht in diesem Berufsfeld arbeiten. Zu geringe Einkommen und zu große Belastungen führen dazu, dass viele lieber in anderen Branchen arbeiten. Die KPÖ sagt, dass sich die Rahmenbedingungen ändern müssen, damit der Pflegenotstand bekämpft werden kann.
Eines gilt für die meisten Beschäftigten in Österreich: Die Mieten und Lebenskosten steigen, Löhne und Gehälter stagnieren oder sinken. Wenn dazu der Druck am Arbeitsplatz immer größer wird, wie es in vielen Gesundheits-, Sozial- und Pflegeberufen der Fall ist, ist Personalknappheit vorprogrammiert. Die KPÖ unterstützt deshalb die Forderungen nach kürzeren Arbeitszeiten und höheren Einkommen, die die Anforderungen in diesen Berufsfeldern widerspiegeln.
Deshalb führten Aktivistinnen und Aktivisten von KPÖ und Gewerkschaftlichem Linksblock (GLB) vor der Landtagssitzung am 10. März vor dem Grazer Landhaus eine Aktion durch, um Solidarität mit den Beschäftigten und Gewerkschaft zu bekunden. Anschließend richtete KPÖ-LAbg. Werner Murgg eine Frage an Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ), ob sie die Forderungen der Beschäftigten unterstützt und welchen Beitrag das Land zur Verwirklichung leisten kann. Diese verwies lediglich darauf, dass sie die Forderungen „legitim“ finde, aber nicht für deren Umsetzung zuständig sei.
„Es ist enttäuschend, dass Landesrätin Kampus nicht mehr dazu einfällt. Durch kürzere Normalarbeitszeiten und höhere Löhne wären mehr Menschen bereit, im Bereich der Pflege und in anderen sozialen Berufen zu arbeiten. Das Land sollte deshalb die Initiative ergreifen und die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen. Sonst wird sich die Krise im Pflege- und Gesundheitsbereich weiter vertiefen“, so Werner Murgg.
ABGESAGT: Demo für Arbeitszeitverkürzung im Sozialbereich
Die Demonstration der Gewerkschaft am 10. März am Grazer Hauptbahnhof wurde wegen des Corona-Virus vorsorglich abgesagt.
Veröffentlicht: 10. März 2020