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Kinderarmut nimmt weiter zu - KPÖ fordert Gegenmaßnahmen

Claudia Klimt-Weithaler (KPÖ): „Hohe Wohnkosten spielen wesentliche Rolle“

Kinderarmut wird unter dem Eindruck der Corona-Krise weiter zunehmen. Diese Befürchtung äußerte laut Medienberichten Tony Murphy vom Europäischen Rechnungshof. In Österreich beträgt der Anteil armutsgefährdeter Kinder bestürzende 21,6 Prozent. Die KPÖ erneuert daher ihre Forderungen an die Landesregierung, damit Kinderarmut endlich wirksam bekämpft wird.

Jedes fünfte Kind in der Steiermark wächst an oder unter der Armutsgrenze auf. Das zeigte der Ende 2018 erschienene Armutsbericht des Landes. Von Seiten der Landesregierung gibt es nach wie vor keine neuen Maßnahmen, obwohl in der Wirtschaftskrise mit einer weiteren Verschlechterung der Lage zu rechnen ist. In Österreich sind die Mieten und Betriebskosten in den letzten Jahren stärker gestiegen als in jedem anderen Land der EU. Die Wohnkosten sind der größte Preistreiber und sind ein wesentlicher Grund, warum viele Familien von Armut gefährdet sind.

KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler (KPÖ), die im vergangenen Jahr Gastgeberin einer Tagung zur Bekämpfung von Kinderarmut war, fordert die steirische Landesregierung auf, im morgen vorgestellten Budget für das kommende Jahr Rücksicht auf von Armut gefährdete Kinder und Jugendliche zu nehmen. „Auch wenn sich das Land in einer finanziell angespannten Lage befindet: Auf Kosten von Kindern und Jugendlichen sparen würde bedeuten, vielen jungen Menschen die Zukunft zu verbauen. Am wirkungsvollsten wäre es, endlich den sozialen Wohnbau zu forcieren, denn Wohnen macht immer mehr Menschen arm.

Durch das neue Sozialunterstützungsgesetz ist mit weiteren Verschlechterungen zu rechnen, da dann viele sozial schwache Familien auch noch die Wohnunterstützung verlieren.

Weitere Vorschläge der KPÖ:

  • Eine Beschränkung der Wohnkosten ist dringend nötig.
  • Unterstützung bei hohen Schulkosten, v.a. Nachhilfe und Ausflüge.
  • Aufwertung von Bildung von Anfang an. Wünschenswert wäre eine gemeinsame Schule für alle bis 14 und auf freiwilliger Basis die Ganztagesschule.
  • Erholungsaktionen für Kinder sind nach wie vor wichtig.
  • Alleinerziehende haben ein erhöhtes Armutsrisiko und brauchen mehr Unterstützung.

Veröffentlicht: 30. September 2020

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