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Keine Geschäfte mit der Spielsucht: Schon 9000 Unterschriften

Steirerkrone und Standard berichten über neue Kaltenegger-Initiative

Spielsucht-Aufklärung an Schulen
Steirische KPÖ fordert Maßnahmen gegen das kleine Glücksspiel - Fast die Hälfte der Spielsüchtigen hat noch minderjährig begonnen
Graz - Das kleine Glücksspiel stürzt in große Nöte: Fast die Hälfte der Spielsüchtigen hat laut Anton-Proksch-Institut noch minderjährig begonnen, Tausende von Euros in Automaten zu verspiele.

Aus diesem Grund möchte der steirische KPÖ-Klubobmann Ernest Kaltenegger eine Aufklärungskampagne an steirischen Schulen starten, die über Gefahren und Folgen von Spielsucht aufklären soll, ähnlich wie es auch bei Drogen und Aids gemacht wird. Kaltenegger hat bereits im Landtag den Antrag eingebracht, Bildungslandesrätin Bettina Vollath (SPÖ) soll eine Kampagne ausarbeiten lassen.

Das werde sie auch tun, hieß es aus ihrem Büro. Im Oktober findet eine Enquête zum Thema kleines Glücksspiel statt, an der alle im Landtag vertretenen Parteien und Experten teilnehmen werden. Vollath wolle "keine Schnellschussaktion", sondern eine "gut vorbereitete" Kampagne. Dafür allerdings brauchte es laut Kaltenegger eines Ruck der KPÖ, die anfing, Unterschriften für den besseren Schutz von Spielsüchtigen zu sammeln.
Über 9000 Steirer haben dafür schon unterschrieben, dass die Mindestdauer eines Spiels 20 Sekunden und der maximale Wetteinsatz 50 Cent betragen solle. Die Gefahr beim Automatenspiel sei nämlich die "hohe Eigenfrequenz": Die Spiele dauern wenige Sekunden, die Automaten können mit 100-Euro-Scheinen gefüttert werden. Kaltenegger: "Spielsüchtige haben im Schnitt 45.000 Euro Schulden." (mil/DER STANDARD-Printausgabe, 1./2. September)

Veröffentlicht: 1. September 2007

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