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Katzenjammer nach Schi-WM hätte vermieden werden können

KPÖ sieht kritische Haltung bestätigt, Befremden über Kehrtwendung der Grünen

Die Kosten für die Schi-WM 2013 in Schladming sprengten mit 190 Millionen Euro Steuergeld jeden vernünftigen Rahmen. Nach bisherigen Schätzungen liegen die Kosten für das Land Steiermark, die größtenteils durch Kredite finanziert werden müssen, bereits bei mindestens 150 Millionen Euro, weitere Ausgaben in Millionenhöhe folgen noch.

Vor dem Hintergrund der drastischen Kürzungen in wichtigen Bereichen (Unterstützung für Menschen mit Behinderung, Frühförderung, Armutsbekämpfung, Wohnbeihilfe, Kinderbetreuung…) setzte sich die KPÖ deshalb bereits im Frühjahr 2011 dafür ein, auch bei der Schi-WM in Schladming mit Augenmaß vorzugehen. SPÖ, ÖVP und FPÖ stimmten gegen diesen Vorschlag, auch die Grünen stimmten seinerzeit den Regierungsvorlagen zur Schi-WM zu.

KPÖ-LAbg. Werner Murgg: „Der ehemalige ÖVP-Landtagsabgeordnete Kainz bestätigt mit der knappen aber durchaus präzisen Analyse '190 Millionen Euro Steuergeld für Unsinn' den Standpunkt der KPÖ das Großprojekt Schladming betreffend. Er hat sich aus der Politik zurückgezogen statt diesen Wahnwitz mitzutragen, was ihm aus meiner Warte hoch anzurechnen ist. Die Event- und Promipolitiker der Landesregierung zogen es natürlich vor, das Gebot der Sparsamkeit, mit den Stimmen der Grünen wohlgemerkt, für einen zweiwöchigen Event der Superlative ohne nachhaltige Effekte für die Region außer Kraft zu setzen. Dass der grüne Abgeordnete Schönleitner zwar dem Projekt zustimmte, nachdem die KPÖ das Ausmaß der Verschwendung öffentlich bekannt machte, sich aber plötzlich kritisch und kostenbewusst gibt, ist mehr als befremdlich. Die von ihm angekündigten Fragen zur Schi-WM Schladming hat die KPÖ bereits vor mehr als einem Jahr durch eigene Recherche und parlamentarische Anfragen beantwortet, was damals freilich nichts an seiner zustimmenden Haltung änderte.“

Zur Erinnerung: Die Ausmaße dieses Einmal-Events stehen in krassem Widerspruch zu den in allen anderen Bereichen verordneten Einsparungen. Und das, obwohl Landesrat Dr. Buchmann in der Landtagssitzung vom 9.2.2010 verkündet hat, dass die Schi-WM ohne weitere Vorbereitungen und Investitionen schon damals problemlos durchgeführt werden hätte können.

Derart immense Ausgaben für einmalige Sportevents können sich auch nach Meinung von SportökonomInnen niemals wirtschaftlich rechnen (siehe M. Franke, Mega-Sportevents: Ökonomische und sozioökonomische Wirkungen auf dem Prüfstand, 8. Internat. Symposium „Sport und Ökonomie“, Sportwissenschaft 1/2009).

Veröffentlicht: 22. Februar 2013

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