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"Kammer stärken, Zeichen gegen Agrarkonzerne setzen“

Die steirische KPÖ zur Landwirtschaftskammerwahl

In der Steiermark arbeiten 110.000 Menschen in der Landwirtschaft. Der überwiegende Teil davon bewirtschaftet den eigenen Grund und Boden und geht nebenbei arbeiten. Diese Doppelbelastung bringt aber kein höheres Einkommen, denn das verdiente Geld wird meist in den Betrieb gesteckt, um diesen durchzubringen. Erschöpfung, Investitionsdruck, Preisdumping und fehlende Nachfolge führen oft dazu, dass Betriebe schließlich aufgegeben werden müssen. Darauf weist KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler angesichts der bevorstehenden Wahl der steirischen Landwirtschaftskammer hin.
 

Die Landwirtschaftskammer als solche ist für das Versagen der Agrarpolitik nicht verantwortlich. Sehr viele engagierte Personen versuchen dort das Beste für jene herauszuholen, die sie vertreten. Ohne die Beratungs- und Bildungstätigkeit wären viele Bäuerinnen und Bauern längst zum Aufgeben gezwungen worden. Trotz aller Vereinnahmungsversuche durch den Bauernbund darf man die Kammer nicht mit der ÖVP gleichsetzen.

„In den letzten 40 Jahren hat die bäuerliche Bevölkerung um beinahe 80 Prozent abgenommen. Dass der Bauernbund, der die Agrarpolitik in der Zweiten Republik immer geprägt hat, plötzlich für gerechte Preise und mehr Anteil an der Wertschöpfung eintritt, ist Beweis genug, dass vieles im Argen liegt. Die ungerechte Verteilung der Fördermittel, der Einfluss der Agrarkonzerne und die neoliberalen EU-Vorgaben sind kein Naturgesetz, sondern politisch gewollte Vorgänge. Wer etwas daran ändern will, muss die Landwirtschaftskammer gegenüber jenen Funktionären stärken, die im Wahlkampf auf einmal Missstände beklagen, die sie bzw. ihre Parteien selbst verursachen“, so die KPÖ-Klubobfrau.

Veröffentlicht: 27. Januar 2011

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