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Kaltenegger rechnet mit der ÖVP ab

APA über die Abschlußpressekonferenz der steirischen KPÖ

STEIERMARK-WAHL
Kaltenegger rechnet mit der ÖVP ab

Graz - Mit dem Wahlkampf der ÖVP, der im "Stil des Kalten Krieges" geführt worden sei, rechnete KPÖ-Spitzenkandidat Ernest Kaltenegger bei der Schlusspressekonferenz am Freitag in Graz ab. Die ÖVP habe nach dem Motto "Jagd auf Roter Oktober" einen Stil gewählt, der einer großen Partei unwürdig sei.

Absage an VP-LH-Kandidaten

Waltraud Klasnic werde man bei der LH-Wahl sicher nicht unterstützen, auch bei einem anderen VP-Kandidaten sei dies "sehr unwahrscheinlich". "Zwischen uns liegen ziemliche Welten", so Kaltenegger. Bezüglich der Unterstützung des SPÖ-Herausforderers Franz Voves wollte sich Kaltenegger nicht festlegen. Man werde "mit allen reden" und schauen, wo man die eigenen Vorschläge am ehesten einbringen könne. Einen "Freibrief" gebe es aber für niemanden.

"Polit-Porno"

Zielscheibe blieb die VP: Sie habe versucht, zu diffamieren und zu dämonisieren, man habe des KPÖ-Programm wie einen "Polit-Porno" behandelt und die schärfsten Stellen ausgewählt und aus dem Zusammenhang gerissen, wobei das Programm "eine Mischung aus philosophischen Betrachtungen und programmatischen Überlegungen" sei, so der KP-Stadtrat. Dennoch werde man auch nach der Wahl nicht von der eigenen Linie abweichen: "Die eigene Politik wird dadurch nicht besser, indem man behauptet, dass alles andere schlecht ist."

Aus seiner Sicht seien die "Weichen bereits in Richtung Großer Koalition gestellt", weshalb es besonders wichtig sei, dass die Kommunisten, die "nicht im Spiel um Macht und Posten mitmachen", nach 35 Jahren wieder in den Landtag einziehen. Wie im Grazer Gemeinderat und Stadtsenat würden die Mandatare mindestens die Hälfte ihres Gehaltes sozialen Zwecken zukommen lassen, er, Kaltenegger, würde, da er ja auch Stadtrat bleiben will, seine gesamte Gage zur Verfügung stellen.

Landesrat wäre "Jackpot"

Ungern spricht Kaltenegger darüber, was wäre, wenn die KPÖ auch in die Landesregierung einziehen würde. Das wäre gerade so, als stellte man sich die Frage: "Wie werden wir das Geld vom nächsten Jackpot anlegen?" Man dürfe nicht vergessen, dass von 1,03 Prozent starte, die man bei der Landtagswahl 2000 erhalten habe: "Das heißt, dass wir uns vervielfachen müssen, um mit zwei oder drei Mandaten in den Landtag einzuziehen, was ich für möglich halte".

Artikel vom 30.09.2005 |apa |hp

Veröffentlicht: 30. September 2005

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