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Justizanstalt Karlau: Callcenter wird geschlossen

Personalvertreter Christian Sikora äußerte wiederholt moralische Bedenken gegen Beschäftigungsprojekt

Die Insassen arbeiteten im Auftrag einer deutsche Telekom-Firma, deren Geschäftspraktiken "sich nicht ganz im gesetzlichen Bereich" befinden. Laut Personalvertreter Christian Sikora würden Häftlinge dazu angeleitet, "in etwa dasselbe zu tun, wofür sie eingesperrt wurden, also im leicht betrügerischen Milieu zu agieren". Der Call-Center-Partner ist schon mehrmals mit Klagen konfrontiert gewesen, weil sich die Anrufer fälschlicherweise als Verkäufer der deutschen Telekom ausgegeben und auf diese Art unlautere Geschäfte abgeschlossen hätten.


Aus gesetzlichen und ethischen Gründen protestierte der Dienststellenausschuss auch über den Zentralausschuss der Justizwache im Justizministerium - aber leider erfolglos. Nachdem sich immer mehr Medien mit dem Gefängnis-Callcenter beschäftigt haben, macht die Anstaltsleitung der Justizanstalt Karlau nun einen Rückzieher und beendet die Kundenkeilerei per Telefon.

Veröffentlicht: 1. April 2008

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