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Junge Menschen in der Corona-Krise bestmöglich unterstützen

KPÖ für Ausbau psychologischer Hilfe und kostenlose Freizeitangebote

Seit über einem Jahr befinden wir uns in einer Ausnahmesituation. Viele haben existenzielle Sorgen durch Jobverlust, Kurzarbeit oder Überlastung. Kinder und Jugendliche sind nicht nur über ihr Elternhaus betroffen, immer mehr leiden an Einsamkeit, Zukunftsängsten und mangelnden Sozialkontakten. Die KPÖ hat eine Reihe von Vorschlägen vorgelegt, wie junge Menschen in dieser Situation unterstützt werden können.

Die KPÖ Steiermark und die Organisation Kinderland haben eine Reihe von Initiativen für Kinder und Jugendliche gesetzt: „Wir wollen jungen Menschen eine Stimme geben, Angebote machen, Initiativen setzen und Einrichtungen stärken, die mit ihrer Arbeit für das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen da sind. Die Anliegen und Probleme von Kindern und Jugendlichen dürfen nicht übersehen werden!“, so KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler.

Streit mit den Eltern, Wut, Langeweile, Essprobleme und Unsicherheit treten verstärkt auf. Dass die Krise besonders sozial benachteiligten Kindern zu schaffen macht, zeigen Erhebungen wie jene der Volkshilfe Österreich und der Universität Salzburg. Jedes fünfte Kind gibt an, trauriger und einsamer als vor der Pandemie zu sein. Kinder aus armutsgefährdeten Haushalten sind dreimal so häufig betroffen. Sie konnten schon vor der Pandemie weniger am sozialen Leben teilnehmen. In einer Studie der Donau-Universität Krems, bei der 3000 Jugendliche befragt wurden, wies mehr als die Hälfte depressive Symptomen auf, jede/r sechste Befragte hat suizidale Gedanken. Symptome und Ängste haben sich verzehnfacht.

Bei einer aktuellen Jugendstudie eines österreichischen Radiosenders haben zwei Drittel von 35.000 befragten jungen Menschen zwischen 16 und 25 Jahren angegeben, sich von der Politik nicht beachtet zu fühlen. Sogar von einer „verlorenen Generation“ wird gesprochen.

Die KPÖ bringt im Rahmen einer Dringlichen Anfrage in der heutigen Landtagssitzung einen Antrag ein, kostenlose Beratungs-, Betreuungs- und Behandlungsangebote für Kinder und Jugendliche bei psychischen Problemen auszubauen. Notwendig ist ein flächendeckendes psychotherapeutisches Angebot auf Kasse. Und bestehende Angebote sind oft zu wenig bekannt. Auch für einen Ausbau der Versorgung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie setzt sich die KPÖ seit Jahren ein.

Die Landesregierung wird aufgefordert, die notwendigen Schritte zu setzen, um eine rasche und flächendeckende Ausweitung eines kostenfreien psychologischen und psychotherapeutischen Beratungs-, Betreuungs- und Behandlungsangebotes für Kinder und Jugendliche sicherzustellen. Der Antrag wurde gemeinsam mit den Grünen eingebracht, so wie die Forderung, Kindern und Jugendlichen im Sommer 2021 freien Eintritt in den steirischen Freibädern zu ermöglichen und ihnen kostenlose Freizeitangebote zur Verfügung zu stellen.

 

Veröffentlicht: 15. Juni 2021

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