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„Intelligente Stromzähler“: KPÖ gegen Zwangsbeglückung

LAbg. Werner Murgg macht darauf aufmerksam, dass Smart Meter verweigert werden kann

Ab Herbst 2017 soll die Mehrheit der steirischen Haushalte mit sogenannten „intelligenten Stromzählern“ ausgestattet werden. Das gab die Energie Steiermark heute bekannt. Letztendlich werden die steirischen Haushalte die Kosten für die „Smart Meter“ tragen, warnt KPÖ-LAbg. Werner Murgg. Diese belaufen sich auf mindestens 250 Mio. Euro.

„Wer keinen Smart Meter möchte, kann ihn verweigern“, betont Murgg. Ein neuer Zähler wird allerdings laut EStAG dennoch installiert, aber wie bisher nur einmal jährlich abgelesen. Über diese Regelung kann künftig Druck auf „Verweigerer“ ausgeübt werden, befürchtet die steirische KPÖ. Schließlich könnte die EStAG dazu übergehen, für das Ablesen eine Gebühr einzuheben.

Die „intelligenten Stromzähler“ sind aus vielen Gründen problematisch. Neben der durchaus nützlichen Möglichkeit, den Stromverbrauch viertelstündlich abzulesen und damit Stromfresser aufzuspüren, erwiesen sich Smartmeter in vielfacher Hinsicht als problematisch und bei weitem nicht so umweltfreundlich, wie die Hersteller angeben:

• Haushalte werden „gläsern“, weil der genaue Stromverbrauch detaillierte Rückschlüsse über das Privatleben zulässt. Mit den „intelligenten Stromzählern“ wird außerdem eine Flut an Daten gewonnen, die sich der Kontrolle durch die Stromkundinnen und -kunden entziehen.
• Die neuen Zähler verbrauchen – im Unterschied zum bisher eingesetzten Ferraris-Zähler –selbst Strom für den Eigenbetrieb und sind wartungsintensiver. Dadurch relativiert sich bei flächendeckendem Einsatz der vermeintliche energiepolitische Nutzen dieser Technologie.
• Die Umwelt leidet auch durch den Müllberg und den Rohstoffverbrauch, der durch den Austausch von über fünf Millionen Stromzählern in Österreich entsteht. Die „smarten“ Stromzähler haben eine deutlich kürzere Lebenszeit im Vergleich zu den bisherigen Messgeräten, die mehrere Jahrzehnte funktionsfähig bleiben.
• Da Smartmeter über das Internet abgelesen und gesteuert werden, stellen sich auch viele Fragen in Zusammenhang mit Manipulationen etwa durch Hackerangriffe.

19. Juli 2016