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Herberstein-Förderungen auf Basis fiktiver Beträge

KPÖ-Murgg: „Gespräche auf Geburtstagsparties keine Grundlage für Verpflichtungen“

Im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses am 6. Tag der Zeugenaussagen im Herberstein-Untersuchungsausschuss stand die Zeugenaussage von Tierparkleiter Mag. Andreas Kaufmann. Kaufmann sprach hinsichtlich einer allgfälligen Beteiligung bzw. Förderung von einer Summe von 8,7 Mio Euro (120 Mio. Schilling), die 1999 in einem angeblichen „Masterplan“ enthalten waren. Dieser „Masterplan“ war, so Kaufmann, die alleinige Diskussionsgrundlage für Verhandlungen mit dem Land.

Diese 8,7 Mio. existieren allerdings weder im Vertrag über eine stillige Beteiligung noch in anderen Dokumenten. Die Familie Herberstein beruft sich nun auf dieser Grundlage auf Verbindlichkeiten in der Höhe von auf 5,8 Mio. Euro hin. Dieser Betrag ist als vollkommen fiktiv zu betrachten.

Kaufmann war 1999 gemeinsam mit einigen Landesberamten und den beiden Landesräten Hirschmann und Ressl auf einer „Fact Finding Mission“ in Orlando und Dallas, wo diese Beteiligung im Rahmen von Ressls Geburtstagsfeier offenbar zur Sprache kam.

Ausschussvorsitzender LAbg. Dr. Werner Murgg (KPÖ): „Was auf Geburtstagsparties in Florida besprochen wird, kann keine Basis für Verpflichtungen von Seiten des Landes sein.“

Im Ausschuss thematisiert wurde auch der Parkettboden in der Privatwohnung Kaufmanns, der mit nicht konsumierten Urlaubstagen gegenverrechnet worden war. Die Rechnung für den Parkettboden wurde umgeschrieben und für Förderzwecke verwendet. Kaufmann bestritt aber, von diesen Machinationen gewusst zu haben.

Der erste Zeuge, Dr. Herbert Wolff-Plotegg, Wirtschaftstreuhänder der Herberstein-OHG und einer der Beiräte der Gesellschaft, entschlug sich in Anwesenheit seines Rechtsbeistands aufgrund des gegen ihn laufenden Strafverfahrens der Aussage.

Veröffentlicht: 29. September 2006

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