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Graz: Gedenkfeier für Wehrmachtsdeserteure

Sieben junge Männer wurden am 4. April 1945 erschossen

Jedes Jahr veranstaltet Hans Fräulin im Gedenken an sieben junge Männer eine Feier beim Deserteursdenkmal auf der Ries.

Die sieben jungen Soldaten sollten in den letzten Kriegstagen zu Fuß in die Oststeiermark marschieren, wo das Nazi-Regime trotz seiner aussichtslosen Lage noch Tausende in den sicheren Tod an der Ostfront schickte. Als sie sich beim Marsch über die Riesstraße in einem Waldstück verstecken wollten, wurden sie erschossen und am Straßenrand liegen gelassen. Nachfolgende Einheiten wurden zur Abschreckung an dieser Stelle vorbeigeführt.

Der Knittelfelder Kommunist Leopold Pacher war einer der Initiatoren eines Gedenkkreuzes aus Holz, das den wegen Widerstands erschossenen jungen Soldaten gesetzt wurde. Später wurde an der selben Stelle ein Gedenkstein erreichtet, dessen Inschrift an die Ereignisse im April 1945 erinnert.

Seit vielen Jahren führt Hans Fräulin, ehemaliger Bezirksrat im Grazer Stadtbezirk Ries, am 4. April eine Gedenkfeier zur Erinnerung an die sieben Opfer der NS-Militärjustiz durch. Mit seiner Musikgruppe "Die Zündschnüre" trug er auch in diesem Jahr Lieder von Deserteuren und über Deserteure vor.

Veröffentlicht: 4. April 2010

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