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Glücksspiel: Illegale Automaten aus dem Verkehr ziehen!

Klimt-Weithaler: „Wildwuchs bei ‚Livewetten‘ stoppen!“

In der heutigen Landtagssitzung stellte KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler an Landeshauptmann Schützenhöfer die Frage, was das Land unternimmt, damit Glücksspielautomaten mehr betrieben werden, die nach dem neuen Gesetz seit 1.1.2016 abzuschalten gewesen wären.

LH Schützenhöfer sagte sinngemäß, dass er keine Möglichkeit mehr habe, Personal für die Kontrolle zur Verfügung zu stellen. Allerdings seien Kontrollen durchgeführt worden. Das deckt sich auch mit Informationen der KPÖ, dass vorige Woche mehrere Automaten beschlagnahmt wurden, die illegal betrieben wurden.

 

Claudia Klimt-Weithaler: „Hoffentlich bedeutet die Antwort des Landeshauptmannes nicht, dass sich das Land jetzt aus seiner Verantwortung zurückzieht. Denn das schlimmste Szenario wäre, dass neben den neuen, legalen Automaten mit den viel zu hohen Einsätzen auch noch alte Automaten weiter betrieben werden. Wir werden darauf achten, dass das Gesetz eingehalten wird. Illegale Automaten müssen aus dem Verkehr gezogen werden!“

 

Ebenso wichtig ist nun, dass das der Wildwuchs im Bereich der Live- und Sportwetten abgestellt wird. Im Gegensatz zu vielen anderen EU-Staaten gelten diese in Österreich nicht als Glücksspiel, sondern als „Geschicklichkeitsspiel“. Deshalb gibt es für diese Art des Glücksspiels auch keine besonderen Maßnahmen und Regelungen zur Prävention von Spielsucht. Die KPÖ fordert, Live- und Sportwetten künftig als Glücksspiel einzustufen und entsprechende Schutzbestimmungen einzuführen.

 

Der Konsumentenschutz stuft Sportwetten als Einstieg ins Glücksspiel ein. Laut einer Studie der ARGE Suchtvorbeugung aus dem Jahr 2011 weist zudem jeder siebente Teilnehmer an Sportwetten ein problematisches oder pathologisches Verhalten auf. Nach Glückspielautomaten besitzen Sportwetten das größte Gefährdungspotenzial der in Österreich angebotenen Glücksspiele.

 

Hinzu kommt, dass die Jugendschutzbestimmungen von Wettbüros in vielen Fällen nicht eigenhalten werden, wie etwa eine von der Arbeiterkammer Steiermark 2012 in Auftrag gegebene Erhebung zeigt. Viele der Betroffenen vernichten im Verlauf ihres pathologischen Spielverhaltens ihre eigene Existenz und die ihrer Angehörigen. Deshalb ist die Reglementierung der Sport- und Livewetten dringend notwendig.

 

Das sind die Vorschläge der KPÖ für die künftige Regelung von für Sport- und Livewetten, über die der Landtag beraten wird:

  • Verbot von Wetten während eines laufenden Ereignisses (Livewetten);
  • Kombination von mehr als zehn Einzelwetten;
  • Verbot von Wetten auf Hunderennen und andere sportähnliche Veranstaltungen, die offenkundig vornehmlich zum Abschluss von Wetten ausgetragen werden;
  • Kontrolle der Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen in den Wettbüros und Wettcafés;
  • Verbot der Bewerbung von Sport- und Livewetten.

 

Veröffentlicht: 19. Januar 2016

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