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Gleicher Job, gleiche Leistung – weniger Lohn

Aktion von KPÖ und GLB zum Equal Pay Day 2020

Am 17. Oktober 2020 ist Equal Pay Day in der Steiermark. Dann haben Männer bereits jenes Einkommen erzielt, für das Frauen noch bis zum 31. Dezember arbeiten müssen. Das wirkt sich auch in der Pension aus: Frauen sind aufgrund des niedrigeren Lebenseinkommens viel häufiger von Armut im Alter betroffen. Die KPÖ führte am Freitag gemeinsam mit dem GLB in Graz eine Aktion durch, um auf diese Ungerechtigkeit hinzuweisen.

In einer Aktion wurde die Mehrfachbelastung von Frauen dargestellt, die neben ihrem Beruf einen Großteil der Familienarbeit wie Kindererziehung und Pflege von Angehörigen bewältigen. Trotzdem verdienen ganzjährig vollzeitbeschäftigte Frauen um durchschnittlich 20,7% weniger als ihre männlichen Kollegen. „Gleicher Job, gleiche Leistung, weniger Lohn“ war deshalb das Motto der diesjährigen Aktion, an der sich zahlreiche Aktivisten und Aktivistinnen der KPÖ und des Gewerkschaftlichen Linksblocks (GLB) beteiligten, darunter die Landtagsabgeordnete Claudia Klimt-Weithaler, die Grazer StadträtInnen Elke Kahr und Robert Krotzer sowie die Grazer GLB-Vorsitzende Brigitte Syen.

Aktuell liegt die Einkommensdifferenz in Österreich (Gender Pay Gap) im Durchschnitt bei 15,2%. Diese Differenz ist keine Schätzung, sie beruht auf dem Einkommensbericht der Statistik Austria. Es wird Gleiches mit Gleichem verglichen, weil nur die Einkommen von ganzjährig Vollbeschäftigten im selben Beruf gegenübergestellt werden.

Verliererinnen in der Krise

Frauen haben auch in der Coronakrise überproportional verloren, obwohl zum Großteil sie es waren, die in „systemrelevante Berufen“ die Gesellschaft am Laufen gehalten haben – sei es bei Kinderbetreuung und „home schooling“ im Home Office, im Handel, in Pflegeberufen und in den Krankenhäusern. In der Bezahlung spiegelt sich diese Leistung und Mehrfachbelastung nicht wider. Frauen sind von der Arbeitslosigkeit in der Krise viel stärker betroffen: Der Anstieg der Arbeitslosigkeit seit Februar 2020 betrifft zu 85% Frauen.

KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler: „Die Ungerechtigkeit ist in der Krise sogar noch größer geworden. Frauen bekommen durchschnittlich ein Fünftel weniger für die gleiche Arbeit und leisten einen Großteil der Aufgaben in Haushalt und Familie. Obwohl sie in der Corona-Krise die Gesellschaft am Laufen gehalten haben, sind sie die ersten, die ihren Arbeitsplatz verlieren. Das zeigt, dass wir nie lockerlassen dürfen, uns für gleichen Lohn und gleiche Rechte einzusetzen.“

 

Flyer zum Equal Pay Day (PDF)

Veröffentlicht: 16. Oktober 2020

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