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Gewalt an Frauen: KPÖ für Notrufe auf Milchpackungen

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Ein neues Projekt zur niederschwelligen Information für Frauen, die von Gewalt betroffen sind, regt die steirische KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler an. (Foto: Beth Hope, unsplash.com)
Foto: © Beth Hope, unsplash.com

Statistisch ist jede fünfte Frau ab dem 15. Lebensjahr in Österreich körperlicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt. Jede dritte Frau musste seit ihrem 15. Lebensjahr eine Form von sexueller Belästigung erfahren. Angesichts dieser Umstände müssen von Gewalt betroffene Frauen auf allen Ebenen bestmöglich unterstützt werden.

„Besonders erschreckend ist, dass die Zahl an Morden an Frauen in Österreich immens hoch ist,“ mahnt Claudia Klimt-Weithaler, Klubobfrau der KPÖ im Landtag, anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November. Häufig passiert physische und psychische Gewalt gegen Frauen hinter verschlossenen Türen, sie passiert in Beziehungen und im Familienkreis. Gewalt an Frauen wird unabhängig von sozialer Schicht und Nationalität ausgeübt.

Viele Betroffene wissen nicht, wo sie in einer solchen Situation Hilfe bekommen können, sie finden nicht den Weg zu Beratungsstellen. Aus diesem Grund schlägt Klimt-Weithaler im Landtag ein Projekt vor, bei dem diese wichtigen Informationen niederschwellig für alle zugänglich gemacht werden sollen: als Aufdruck auf Milchpackungen.

„Eine Milchpackung wird in einem Haushalt im Durchschnitt sieben Mal in Händen gehalten und erreicht so alle Bewohnerinnen und Bewohner eines Haushalts“, erklärt Klimt-Weithaler. Nach Vorbild eines Projektes in Niederösterreich soll auch in der Steiermark ein Notruf auf Milchpackungen ausgearbeitet werden.

Gewalt an Frauen kann unterschiedliche Ursachen haben und es gibt viele Gründe, warum Frauen oftmals schwer aus einer Gewaltbeziehung ausbrechen können. Traumatisierungen, emotionale Verstrickungen, Scham, finanzielle Abhängigkeit sind einige davon.

Um den Gewaltschutz in Österreich zu verbessern und Femizide zu verhindern, muss an vielen Schrauben gedreht werden. Klimt-Weithaler: „Das ist dringend notwendig, denn Österreich ist längst keine Insel der Seligen mehr, schon gar nicht bei diesem Thema. Österreich hat europaweit die höchste Frauenmordrate – und das soll uns nicht nur zu denken geben, sondern auch zum Handeln bringen!“

Veröffentlicht: 25. November 2021

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