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Gesundheitsversorgung sichern, Ausbildung attraktiver machen

Was die KPÖ zur Sicherung des Gesundheitssystems anders machen würde

In der Landtagssitzung am 17. November bringt KPÖ-LAbg. Werner Murgg eine Dringliche Anfrage an Gesundheitslandesrätin Dr.in Juliane Bogner-Strauß ein, wie knapp die Kapazitäten in den steirischen Akutkrankenhäusern tatsächlich sind. Durch die Corona-Pandemie ist das System am Rande der Überlastung, tausende Behandlungen mussten bereits verschoben werden. Die KPÖ hat eine Reihe von Vorschlägen eingebracht, wie das steirische Gesundheitssystem aus der Krise geführt werden kann.

1. Anpassung des Regionalen Strukturplans Gesundheit (RSG) an die tatsächlichen Bedürfnisse: Die KPÖ fordert die Rücknahme des RSG 2025 in der aktuellen Form, vor allem die Rücknahme des Abbaus von 900 Betten, die Schließung von Stationen und Spitälern und des damit einhergehenden Personalabbaus. Im RSG fehlen auch Pläne und Strategien im Sinne eines aktualisierten Pandemieplans.

2. Einberufung eines Personalgipfels für Krankenhäuser: Schon vor Beginn der Corona-Pandemie mussten viele Krankenhäuser Betten sperren und Operationen verschieben, weil sie nicht genügend Pflege- und/oder ärztliches Personal finden. Viele haben ihre Arbeitszeit reduziert oder sind ganz aus dem Beruf ausgeschieden, weil sie die Arbeitsverdichtung nicht mehr ertragen konnten. Die Landesregierung wird daher aufgefordert, einen Personalgipfel einzuberufen, um ein objektives, verbindliches Planungsinstrument zu erarbeiten, mit dem das Ausbildungssystem an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden kann.

3. Mehr FH-Ausbildungsplätze für Gesundheits- und Krankenpflege: Österreich liegt bei der Anzahl der Pflegepersonen mit 8,0 pro 1.000 EinwohnerInnen im hinteren Feld der OECD-Staaten. Die Situation in der Steiermark ist besonders besorgniserregend, da junge Pflegekräfte fehlen. Spätestens 2025 droht ein massiver Personalmangel. In der Steiermark werden an der Fachhochschule Joanneum aber nur 120 Ausbildungsplätze für Gesundheits- und Krankenpflege angeboten, für die sich zuletzt 360 Personen beworben haben. In Oberösterreich stehen fast dreimal so viele FH-Ausbildungsplätze zur Verfügung, auch in Tirol und Niederösterreich. Die KPÖ fordert, dass die Anzahl der Ausbildungsplätze für Gesundheits- und Krankenpflege deutlich angehoben wird.

4. Attraktivierung der Pflegeausbildung durch Einführung einer Entlohnung aller Auszubildenden in Pflegeberufen ähnlich jener der PolizeischülerInnen und eine Erhöhung des Taschengeldes für SchülerInnen der Krankenpflegeschulen zumindest auf Wiener Niveau. Dieses Taschengeld sollte auch Auszubildenden in der Pflegefachassistenz und Pflegeassistenz ausbezahlt werden.

5. Corona-Prämie für alle KAGes-Beschäftigten in Form einer steuerfreien Prämie in Höhe von 500 Euro zur Abgeltung der Gefahren und Belastungen aufgrund von COVID-19.

Veröffentlicht: 17. November 2020

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