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Gesundheit junger Menschen in den Vordergrund stellen!

Am Freitag ist Internationaler Tag der Kinderrechte

Übermorgen, am 20. November, ist Internationaler Tag der Kinderrechte. Aus diesem Anlass appelliert die steirische KPÖ-Vorsitzende LAbg. Claudia Klimt-Weithaler an die Landesregierung, neben dem Kampf gegen Kinderarmut mehr Ressourcen für die Gesundheitsversorgung jungen Menschen zur Verfügung zu stellen.

Die Steiermark ist leider kein Vorzeigeland bei den Rechten von Kindern und Jugendlichen: Jedes fünfte Kind wächst an oder unter der Armutsgrenze auf, und in der Gesundheitsversorgung gibt es immer größere Versorgungslücken. Auch die immer größeren Probleme im Bereich der Elementarpädagogik in unserem Bundesland gegen auf Kosten der Bildung der Kinder.

Der Anteil armutsgefährdeter Kinder liegt bei deutlich über 20 Prozent. Das bestätigt auch ein Ende 2018 erschienener Bericht des Landes. Die Wohnkosten sind der größte Preistreiber und ein wesentlicher Grund, warum viele Familien von Armut gefährdet sind. Und mit den Versäumnissen im Bereich der Elementarpädagogik werden auf Kosten der Qualität in der Kinderbildung und -betreuung längst überfällige Verbesserungen wie etwa die Verkleinerung der Gruppen von 25 auf 20 Kinder erneut auf die lange Bank geschoben.

 

Psychische Probleme ernst nehmen!

Streit mit den Eltern, Wut, Langeweile, Essprobleme und Unsicherheit treten seit Beginn der Corona-Pandemie auch in Österreich verstärkt auf. Dass die Krise besonders sozial benachteiligten Kindern zu schaffen macht, zeigen Erhebungen wie jene der Volkshilfe Österreich und der Universität Salzburg. Jedes fünfte Kind gibt an, trauriger und einsamer als vor der Pandemie zu sein. Kinder aus armutsgefährdeten Haushalten sind dreimal so häufig betroffen. In einer Studie der Donau-Universität Krems wies mehr als die Hälfte der Jugendlichen depressive Symptomen auf, jede/r sechste Befragte hat suizidale Gedanken. Symptome und Ängste haben sich verzehnfacht. Die KPÖ hat deshalb die Einführung einer flächendeckenden und kostenlosen psychosozialen Beratung in allen Bezirken gefordert.

Angesichts dieser Krise ist es das Gebot der Stunde, mehr Rücksicht auf Kinder und Jugendliche zu nehmen und deren körperliche und seelische Gesundheit durch zusätzliche Angebote zu fördern. Stattdessen wurde im Bezirk Liezen aus finanziellen Gründen beinahe die Schulsozialarbeit eingestellt, während die seit Jahrzehnten gut funktionierende Kinderambulanz im LKH Stolzalpe künftig extrem eingeschränkte Öffnungszeiten haben wird.

Auf Kosten von Kindern und Jugendlichen zu sparen bedeutet, jungen Menschen die Zukunft zu verbauen. KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler fordert die steirische Landesregierung deshalb auf, im nächsten Budget mehr Engagement zu zeigen: „Statt Probleme zu lösen, eröffnet die steirische Landesregierung durch das jahrzehntelange Hinausschieben von notwendigen Verbesserungen immer mehr Baustellen. Ob in der Gesundheitsversorgung, in der Pflege, der Elementarpädagogik oder im Bildungsbereich: Wo man hinschaut, wächst die Unzufriedenheit. Es braucht sofort grundlegende Änderungen, für die auch ein neuer Finanzausgleich nötig sein wird. Das bedarf zwar einiger Anstrengungen, aber die Alternative wäre ein weiterer Verlust in der Qualität der Bildung, der Gesundheit, der Pflege und der gesamten öffentlichen Infrastruktur. Stattdessen sollten wir alles daransetzen, unseren Kindern ein gut funktionierendes Land zu übergeben!“

 

Was das Land Steiermark für Kinder und Jugendliche tun kann:

  • Forcierung des sozialen Wohnbaus und keine Kürzungen bei Wohnunterstützung,
  • finanzielle Hilfe bei hohen Schulkosten,
  • Aufwertung der Bildung von Anfang an,
  • Sozialpass für einkommensschwache Familien für unbürokratischen Zugang zu Ermäßigungen und Zuschüssen,
  • Qualitätsoffensive in allen Bildungseinrichtungen
  • Förderung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie
  • Unterstützung von Erholungsaktionen für Kinder,

Veröffentlicht: 18. November 2021

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