Archivierte Artikel: Die enthaltenen Informationen sind möglicherweise veraltet.

Gegen Flächenfraß und Zubetonieren der Landschaft

KPÖ fordert wirksames Raumordnungsgesetz

Flächenverbrauch und Bodenversiegelung sind ein massives Problem in der Steiermark. Was sich für die Bauwirtschaft kurzfristig positiv auswirkt, ist für eine nachhaltige Entwicklung katastrophal. Deshalb ist es dringend nötig, das kurz vor der Landtagswahl überhastet beschlossene Raumordnungsgesetz zu überarbeiten. KPÖ-LAbg. Werner Murgg erneuerte im Landtag daher die Forderung der KPÖ, dem Zubetonieren von Grünraum einen gesetzlichen Riegel vorzuschieben.

Die Entwicklung von Siedlungen „auf der grünen Wiese“ ist leider nach wie vor möglich. Die Anzahl brachliegender Gebäude nimmt zu und die Ortskerne veröden. Eine zerstreute Siedlungsstruktur erhöht nicht nur die Kosten der Gemeinden für Infrastruktur, sondern führt zu starker Abhängigkeit vom Auto: Der Weg ins nächste Geschäft, in die Arbeit und zur Schule, zum Arzt und zum Bahnhof sind sonst kaum noch möglich. Das Bauen von Einkaufs- und Fachmarktzentren außerhalb der Ortskerne verstärkt die Problematik.

Täglich verschwindet in der Steiermark die Fläche von drei Fußballplätzen unter Beton. Gleichzeitig stehen in Österreich 50.000 Wohn- und Geschäftsimmobilien leer. Ein wesentlicher „Flächenfresser“ sind Einkaufszentren. Österreich weist mittlerweile eine rekordverdächtig hohe Dichte an Einkaufszentren und Fachmarktzentren auf. Für Parkplätze wird Boden großflächig versiegelt. Werden Hallen und Gewerbeanlagen nicht mehr genutzt, müssen sie nicht abgerissen werden.

 

Die Forderungen der KPÖ:

  • Abschaffung der 2010 in Kraft getretenen Möglichkeit der Auffüllung im Freiland.
  • Kfz-Stellplätze sollen nur mehr ohne Bodenversiegelung, d.h. versickerungsfähig, errichtet werden dürfen.
  • Baugenehmigungen für Gewerbehallen, Einkaufszentren und Industrieanlagen dürfen nur unter der Auflage erteilt werden, dass sie am Ende ihrer Nutzungsdauer vom Eigentümer auf dessen Kosten zurückzubauen sind.
  • Ein Förderungsprogramm soll die Umstellung bestehender Heizungen mit fossilen Brennstoffen erleichtern.
  • Festlegung von Zielwerten für die Bodenerhaltung bzw. für die Verbauung von Flächen.
  • Einrichtung eines Leerstands- und Brachflächen-Monitorings, Untersagung von Neuwidmungen bei Vorhandensein von Leer- und Brachflächen.

Im Landtag wurde der Antrag von Grünen und Neos unterstützt. SPÖ, ÖVP und FPÖ stimmten gegen die Vorschläge.

Veröffentlicht: 11. Februar 2020

Archivierte Artikel: Die enthaltenen Informationen sind möglicherweise veraltet.