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Gedenktag 6. August: Hiroshima mahnt

6.8.2008, 18 Uhr, Graz/Hauptbrücke

Am 6. und 9. August 1945 haben die Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki etwa 200.000 Menschen sofort getötet. Hunderttausende starben an den Folgen der radioaktiven Verstrahlung in den folgenden Jahren und viele leiden noch immer an den Spätfolgen der Atombombenexplosionen.

Was in den Jahren danach folgte, war ein durch weitere Aufrüstung erzeugtes Gleichgewicht des Schreckens. Die grausamen Bilder waren allen noch in Erinnerung, weshalb die Scheu vor einem Einsatz von Atomwaffen entsprechend groß war. Mittlerweile scheint die Katastrophe soweit entfernt, dass die Bedrohung, die heute größer ist als all die Jahre zuvor, kaum mehr wahrgenommen wird.

Was ist bloß geschehen? Österreich ist Mitglied bei den EU-Schlachtgruppen, die sich an Kriegen außerhalb Europas beteiligen; Österreich beteiligt sich an einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der EU, wo Atomwaffen eine bedeutende Rolle spielen. Österreich hat den Pfad einer aktiven Neutralitätspolitik verlassen, mit der es sich für eine friedliche Lösung im Nahen Osten eingesetzt hat.

Die Atommächte spekulieren über Strategien, wie ein Krieg mit Atomwaffen auf einem beschränkten Gebiet geführt werden kann. In einem Gebiet, wo Staaten wie Pakistan und Israel über Atomwaffen verfügen, denkt man über einen Präventivschlag gegen den Iran nach, weil es dort Forschungen zur Nukleartechnologie gibt.

Die Gefahr, dass es zu einem Atomkrieg kommt, kann aber nur verringert werden, wenn auch die offiziellen Atommächte endlich ihre Verpflichtungen zur nuklearen Abrüstung einhalten.

Abrüstung ist eine Überlebensfrage. Aus der Geschichte sollten wir alle gelernt haben: „Wir haben den Krieg verloren, und wir wollen ihn nie wieder finden!“

Gedenkveranstaltung zum Hiroshima-Tag:

6. August 2008, 18. Uhr, Graz/Hauptbrücke

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"Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. bzw. 9. August 1945 rücken in immer weitere Ferne. Für viele Menschen ist der nukleare Schrecken heute nur mehr ein Bild in einem Schulbuch oder einem Zeitungsbericht. Die Menschen in Hiroshima und Nagasaki sind aber bis heute mit den Folgen der radioaktiven Strahlung konfrontiert. Allein diese Tatsache, mehr als 60 Jahre danach, sollte uns allen eine Warnung sein.

Dennoch stehen Hochrüstung und Militarisierung wieder hoch im Kurs bei den Mächtigen, auch und besonders in Europa werden gigantische Geldsummen bewegt: Nicht für aktive Friedens- und Entwicklungspolitik, sondern für modernes Kriegsgerät und „Battle Groups“, wie sie in der EU genannt werden.

Gerade vor diesem Hintergrund ist es wichtig, die Erinnerung an die Schrecken eines nuklearen Krieges wach zu halten und allen Versuchen, einen neuen Rüstungswettlauf heraufzubeschwören, eine deutliche Abfuhr zu erteilen."

Ernest Kaltenegger, Klubbobmann der KPÖ im Steiermärkischen Landtag

Veröffentlicht: 30. Juli 2008

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